Frage an Sigmar Gabriel von Volker B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Guten Tag Herr Gabriel,

Sie sprechen in der ´Bild´ über die Finazkrise in Griechenland. Sie bezeichnen ihre griechischen Kollegen als ´Spieltheoretiker und Hardliner´ und deren Anliegen als ´überzogene Wahlversprechen´ die sie sich durch die ´deutschen Arbeitnehmer und ihren Familien bezahlen lassen´ wollen. Solche Äußerungen gehören genau in diese Zeitung. Eine Woche später beteuern Sie in dem gleichen Blatt ´die kleinen Leute in Deutschland und Griechenland´ schützen zu wollen. Wie passt das zusammen? Für mich gibt es nur eine Klammer, die diese beiden Äußerungen zusammenhält: Populismus. Mich beschleicht der Verdacht, dass Sie mit solchen stammtischtauglichen Satements Ihre Partei aus dem Dauertief von 25% herausholen wollen? Täusche ich mich da etwa?

Oder haben Sie wirklich vergessen, dass für die Krise in der Griechenland nun steckt auch und in in hohem Maße die ´Pasok´, also die griechischen Sozialdemokraten, verantwortlich sind und nicht etwa die ´Syriza´, die nun den ganzen Filz ihrer Vorgänger auseinader nehmen muß. Gegen den Widerstand der Troika (Verzeihung: den ´Institutionen´) und solchen ´Hardlinern´ wie dem Finanzminister Deutschlands.

Sie selbst wissen doch wie man Krisen begegnen kann: 2009 haben Sie und die ´große Koalition´ sich feiern lassen für den Erfolg von ´Abwrackprämie´, Kurzarbeitergeld und den, mit vielen Steuermilliarden geretteten Arbeitsplätzen. Damit haben Sie die Wirtschaft gestärkt und den privaten Konsum angekurbelt. Das genaue Gegenteil soll nun die Griechische Regierung machen: Ausgerechnet die ungerechteste aller Steuern, die ´Mehrwertsteuer´ soll auf 23%(!) angehoben werden. Versuchen Sie sowas mal im reichen Deutschland durchzusetzen! Viele kranke Griechen können sich keine Krankenversicherung mehr leisten, viele Familien leiden Hunger. Sie wissen das alles, oder?

Was soll da Ihr Gerede vom ´schützen´ der ´kleinen Leute´ ?!

Fassungslos über soviel Populismus vom Seiten der SPD, aber trotzdem mit freundlichen Grüßen,

Volker Billmann