Frage an Sigmar Gabriel von Thomas S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Gabriel,

Auf der Eröffnung der Reisemesse ITB sollen Sie folgende Aussage getroffen haben:

"Der Tourismus habe großes Potenzial für Wachstum und Beschäftigung, hob Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zur Eröffnung die Bedeutung für die Wirtschaft hervor. Reisen bedeute Lebensqualität und dürfe nie wieder zum Privileg für die Reicheren werden."

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wirtschaft_nt/article125443339/Reisemesse-ITB-oeffnet-fuer-Fachpublikum.html

Frage 1:

Fühlen Sie sich in dem oben benannten Zitat richtig wiedergegeben?

Wenn ja, dann möchte ich meinen klaren Unmut über Ihre Äusserung loswerden und kritisch nachfragen. Mich stört der Satz "Reisen bedeute Lebensqualität und dürfe nie wieder zum Privileg für die Reicheren werden."

Zwar weist dieser Satz zunächst berechtigt darauf, dass Reisen Lebensqualität bedeuten kann.

Frage 2:

Was mag diese Aussage im Umkehrschluss bedeuten,
wenn Menschen auf Grund von Armut nicht reisen können?

Meiner Ansicht nach verkennt das oben benannte Zitat dieses Problem, denn im weiteren Teil des Satzes suggeriert dieser, dass Reisen und die damit verbundene Lebensqualität angeblich aktuell nicht das Privileg für die Reicheren wäre. (Nur was in der Gegenwart noch nicht ist, kann bzw. darf keine Zukunftsoption werden)

Frage 3:

Wie stehen Sie zu folgender Aussage?

"Weil ihre Familien nicht genug Geld haben, können drei Millionen Kinder nicht in den Urlaub fahren. Wie der Deutsche Kinderschutzbund berichtet, hat sich die Zahl der betroffenen Kinder in den letzten zehn Jahren verdoppelt."

http://www.derwesten.de/panorama/drei-millionen-kinder-fahren-wegen-armut-nicht-in-den-urlaub-id8192216.html

Frage 4:

Was sagen Sie zu meinem Zorn, dass ich als studierter Mensch mit miesen Jobs seit Jahren keinen eigentlichen Urlaub, nicht mal mehr im "eigenen" Land machen kann.

Frage 5:

Könnte es nicht (zu) vielen Menschen in Deutschland ähnlich gehen?

Viele Grüße, Thomas Schüller