Frage an Sigmar Gabriel von Bernhard L. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Gabriel,
Der Vorschlag Ihrer Partei nach 45 beitragspflichtigen Jahren mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente zu gehen klingt zunächst einmal gut geht doch aber an der Lebenwirklichkeit sehr vieler Arbeitsbiographien vorbei. Wer schafft heutzutage noch 45 Jahre einzuzahlen geschweigedenn durchzuhalten? Die Zahl derer die das nicht schaffen wächst rasant, die Gründe hierfür sind so vielfältig wie die einzelen Biographien die dahinterstehen. Auch ich gehöre zu diesen Menschen und habe Angst, was da auf uns zukommt. Den Wert eines Menschen kann man doch nicht auf seine eingezahlten Jahre reduzieren, das ist innhuman. In diesem Sinne erwarte ich von Ihnen als politischen Gestalter viel viel mehr Phantasie im gestalten einer humaneren und auch angstfreieren Gesellschaft, an der alle teilhaben können. Im übrigen sollten sich hier alle Politiker angesprochen fühlen, nicht nur Herr Gabriel. Ich drücke Ihnen die Daumen.
Sehr geehrter Herr Laumann,
besten Dank für Ihre Frage.
Rente stellt ja keinen "Wert eines Menschen" dar, sondern ergibt sich ganz unmittelbar aus der vorangegangenen Erwerbstätigkeit. Und ich finde richtig, dass Menschen, die 45 Jahre gearbeitet haben und versichert waren, ab 63 auch einen fairen Übergang ohne Abzüge in die Rente bekommen. Aber Sie haben natürlich recht mit der Forderung einer angstfreieren Gesellschaft. Das ist ja auch eins der zentralen Themen im SPD-Grundsatzprogramm, und findet sich dort direkt in der Einleitung. Wie stellen Sie sich diese Gesellschaft vor? Ich würde mich freuen, wenn Sie mit uns Sozialdemokratinnen und -demokraten gemeinsam Ideen dafür für die Zukunft entwickeln würden, und lade Sie ein: Machen Sie mit bei uns!
Mit freundlichen Grüßen
Sigmar Gabriel