Frage an Sigmar Gabriel von Katja R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Gabriel,
ich habe eine Nachfrage zu Ihrer Antwort an Herrn Hummel.
Sie schreiben: "Der Mindestlohn ist darüber hinaus vor allem ein elementares Mittel zur Bekämpfung und Verhinderung von Altersarmut. Nur wer in seinem Arbeitsleben anständig verdient hat, kann auch eine anständige Rente erhalten."
Nach allen bekannten Berechnungen reichen aber 8,50 Euro nicht mal annähernd für ein Rente über Mindestsicherungsniveau, dafür müssen es 45 Jahre/40Std/10Euro sein.
Da ist auch die Mindestrente kein Ausweg, denn die bekommt man ja nur, wenn privat vorgesorgt wurde. Abgesehen von dem Irrsinn, den Wohlstand über Zinsen, die ja jemand erwirtschaften muss, der sich verschuldet und weit und breit kein solventer Schuldner mehr in Sicht ist, in die Zukunft transportieren zu wollen,schreiben Sie ja selbst: " Sie haben Recht: Das ist tatsächlich nicht üppig - deshalb ist es ja auch ein Mindestlohn, also die untere Grenze."
Wovon genau soll jetzt der Bezieher eines Mindestlohn das Geld noch nehmen?
Aber dann kommt ja noch diese tolle Kommision ins Spiel, wo bei unentschieden das Los entscheidet. Ist das Ihr Ernst, der Mindestlohn als Glücksspiel?
Und dann soll er auch nicht für alle, sondern mit vielen Ausnahmen gelten? Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich herzhaft lachen. Unternehmen, die es nicht schaffen, Ihren Angestellten oder Arbeitern 10 Euro zu bezahlen, haben ein derart mieses Geschäftsmodell, das sie vom Markt verschwinden müssen und diesen Arbeitsplätzen weine ich keine Träne nach.
Wollen Sie das ernsthaft als Verbesserung der Lebenbedingungen verkaufen?
Wo bleibt denn die soziale Gerechtigkeit, die die SPD doch so laut im Wahlkampf versprochen hat?
Es ist schade, das die einst stolze SPD sich so billig verkauft.
Mit entäuschten Grüssen
Katja Rauschenberg