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Frage von Christiane K. •

Frage an Sigmar Gabriel von Christiane K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Ist in dem neuen Parteiprogramm der SPD eine Möglichkeit zur Altersteilzeitarbeit vorgesehen etwa ab 58 Jahren, wie vor 4 Jahren von Ihnen angedacht?

In dem defizitären, kommunalen Krankenhaus, indem ich arbeite, wird das Blockmodell nach dem Altersteilzeitgesetz aufgrund der Quotenregelung und erforderlicher Rücklagen abgelehnt.
Ich und viele meiner Arbeitskollegen können sich unter den jetzigen Arbeitsbedingungen mit Überstunden, Wochenenddiensten, Rufbereitschaften und chronischem Personalmangel nicht vorstellen bis Ende 60 J. zu arbeiten.

Paradoxerweise haben junge Kollegen mit langer Ausbildungszeit ( Promotion ) nur befristete halbe Stellen bekommen, würden gerne mehr arbeiten und wären zudem preisgünstiger.
Eine Rentenbeitragszeit von 45 Jahren ist natürlich nach Studium und Promotion nicht zu erreichen.

Warum müssen Deutsche länger arbeiten als z.B. Griechen oder Franzosen, denen es wirtschaftlich schlechter geht?

MfG C.Kischkel

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Kischkel,

vielen Dank für Ihre Frage.

Die SPD hat in ihrem Regierungsprogramm keine Änderung des Altersteilzeitgesetzes vorgesehen, auch keine Einschränkung auf ein Mindestalter von 58 Jahren. Aus unserer Sicht ist das bestehende Altersteilzeitgesetz ein wichtiges und bewährtes Instrument für flexible Übergänge aus dem Erwerbsleben, das Grundlage vieler entsprechender Tarifverträge ist.

Es sollte nach Auffassung der SPD dabei bleiben, dass Altersteilzeit ab dem 55. Lebensjahr möglich ist, aber auch bei der Freiwilligkeit auf Seiten der Arbeitgeberinnen und -arbeitgeber oberhalb einer fünfprozentigen Inanspruchnahme.

Im Übrigen schlägt die SPD in ihrem Regierungsprogramm weitere Instrumente zur Flexibilisierung der Rentenübergänge vor, wie etwa eine erleichterte Teilrente ab 60 oder den abschlagsfreien Rentenzugang mit 63 und nach 45 Versicherungsjahren, zu denen in gewissem Umfang auch Ausbildungszeiten gehören.
Ein Vergleich mit anderen europäischen Ländern zeigt, dass bei allen Unterschieden im Detail überall vergleichbar lange Versicherungs- und Arbeitszeiten gebraucht werden, um eine volle, d.h. abschlagsfreie Rente zu bekommen.

Mit freundlichen Grüßen
Sigmar Gabriel