Frage an Sigmar Gabriel von randy s. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Gabriel,
Wolfgang Clement – ein ehemaliger SPD-Politiker – war heute bei Frank Plasberg zu Gast. Er setzt auf Fordern, Fordern, Fordern. Von ihm gibt es auch ein Zitat, dass der demographische Wandel es erfordere, dass Fachkräfte in Einzelfällen auch noch mit 75 oder 80 arbeiten müss(t)en!
Sind wenigstens Sie bei der SPD noch realistisch genug, um festzustellen, dass Herr Clement seine Schäfchen schon längst im Trockenen hat und dass dieser von der wirklichen Arbeitswelt keine Ahnung mehr zu haben scheint? Fakt ist, dass manche Arbeitsplätze in der globalisierten Welt durch moderne Technik entweder wegfallen oder totalitär überwacht werden und dass die Arbeitswelt durch die moderne Technik nicht leichter, sondern eher schwieriger geworden ist – nur noch eine geistige Elite kann die hohen Anforderungen erfüllen.
Der Bürger kommt trotz Weiterbildung nicht mehr mit. Wo sind heute die leichten Bürojobs, die es früher noch massig gab?
Welche Beschäftigungsalternativen sehen sie für Bürger, die a) den Anforderungen nicht mehr ganz gewachsen sind und die b) offenkundig auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht mehr gebraucht werden und es satt haben, eine Bewerbung nach der anderen zu schreiben bzw. ein Punchingball im Bewerberspielchen zu sein und c) nicht dauerhaft in der Perspektivlosigkeit als schlecht bezahlter Produktionshilfe-Leiharbeiter im 3-Schichtbetrieb in einer stickigen Industriehalle landen wollen?
Wie wollen Sie Bürgern Mut machen, die von unpassenden Stellenangeboten der Jobcenter müde geworden sind bzw. in der schnelllebigen und harten Arbeitswelt kaum noch Chancen sehen, sich da dauerhaft durchsetzen zu können?
P. Rösler von der FDP sieht sich als Anwalt der Industrie. Steht die SPD auch auf Seiten der Arbeitgeber oder vertreten Sie eher die Auffassung, dass die Industrie für den Menschen da sein muss? Wie sieht in ihren Augen ein gesundes Wachstum aus?
Viele Grüße
randy scholz