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Frage von Chantal von L. •

Frage an Sigmar Gabriel von Chantal von L. bezüglich Bildung und Erziehung

Ich muss ein Vortrag in der Schule über die SPD mit ein paar Freunden halten ich habe die Aufgabe Sie Vorzustellen. Könnten Sie mir dafür ein paar Fragen beantworten? Ich muss wissen warum sie sich für SPD entschieden haben? Was Sie da machen? Und warum Sie Politiker geworden sind? Danke :)

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Antwort von
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Liebe Chantal von Lohmann,

hab vielen Dank für deine Fragen. Ich finde es sehr gut, dass du dich an mich wendest und mir Fragen stellst.

Du willst also wissen, warum ich vor 35 Jahren Mitglied der SPD geworden bin, und warum ich Politiker geworden bin.

Das klingt vielleicht ein bisschen komisch: Aber ich bin zur Politik gekommen, weil ich mich über die Politiker geärgert habe. In meiner Heimatstadt Goslar gab es, als ich jung war, keinen Ort, an dem sich Jugendliche ohne Aufsicht durch Erwachsene treffen konnten. Gemeinsam mit Freunden habe ich mich für ein Jugendzentrum eingesetzt. Das fanden die meisten zuständigen Politiker - auch aus der SPD - anfangs keine so gute Idee. Deshalb habe ich mich mit ihnen gestritten – und am Ende haben wir Jugendlichen uns durchgesetzt. Das war meine erste Begegnung mit der Politik.

Später habe ich gemerkt, dass es mir eigentlich nicht nur um das Jugendzentrum geht. Sondern, etwas pathetisch gesagt, darum, die Welt besser zu machen. Dabei helfen kleine Projekte wie das Jugendzentrum. Aber das reicht natürlich nicht. Ich fand (und finde noch heute), dass jeder aus seinem Leben etwas machen können soll – egal was seine Eltern verdienen, egal wo er wohnt, egal was andere ihm vorschreiben. Das hat mich dann zur SPD geführt. Die SPD gibt es seit fast 150 Jahren. Sie hat im Kaiserreich dafür gekämpft, dass Frauen wählen können. Sie hat die Weimarer Republik, die erste deutsche Demokratie, verteidigt. Viele Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben ihren Widerstand gegen den Nazi-Terror mit ihrem Leben bezahlt. Aber es ist nicht nur die Geschichte, die mich so stolz auf diese Partei macht.

Am Wichtigsten ist für mich, dass sich die SPD für die einsetzt, denen es nicht so gut geht: Für alleinerziehende Mütter oder Väter, die keinen Kita-Platz für ihr Kind finden. Für Menschen die so wenig verdienen, dass sie von ihrem Gehalt nicht die Miete bezahlen können. Für Leute, die Hilfe brauchen, weil sie alt oder krank sind. Für Menschen auch außerhalb Deutschlands, die unter Krieg und Hunger leiden.
Die SPD versucht, auf all diese Probleme realistische Lösungen anzubieten. Das gelingt uns nicht immer, wir machen – wie andere Parteien auch – natürlich auch Fehler. Aber was mir am meisten gefallen hat, als ich als Jugendlicher in die SPD eingetreten bin: Ich habe mich immer ernst genommen gefühlt. Wir haben viel diskutiert, häufig auch gestritten, aber immer gemeinsam nach den besten Lösungen gesucht. Und genau das macht mir bis heute viel Spaß.

Im nächsten Jahr wollen wir zuerst die Landtagswahl in Niedersachsen gewinnen. Und im Herbst die schwarz-gelbe Bundesregierung und Angela Merkel ablösen und mit Rot-Grün und dem Bundeskanzler Peer Steinbrück einen Politikwechsel in Deutschland machen. Das wird noch viel Arbeit, aber ich bin sicher, dass sich das lohnt.

Jeder und jede über 14, auch du und deine Freundinnen und Freunde, kann in der SPD mitmachen und Politik selbst gestalten, wenn er oder sie unsere sozialdemokratsichen Grundwerte teilt: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Was wir darunter verstehen, steht in unserem SPD-Grundsatzprogramm, das du hier findest: www.spd.de/partei/grundsatzprogramm/2160/hamburger_programm.html.

Falls du jetzt Lust bekommen hast, selbst was zu bewegen - ich würde mich freuen! Wenn du weitere Fragen hast: Wende dich gerne an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie stehen dir unter der Telefonnummer (030) 25991-500, per E-Mail parteivorstand@spd.de und auf unserer Internetseite www.SPD.de gerne zur Verfügung.

Mit herzlichen Grüßen
Sigmar Gabriel