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Frage von Dirk M. •

Frage an Sigmar Gabriel von Dirk M. bezüglich Soziale Sicherung

sehr geehrter herr gabriel!

betreffs: rente mit 67! zum thema akademiker sollen bis 67 arbeiten!

ich bin als facharzt im krankenhaus tätig. hierbei muß ich im monat fünf bis sieben 24-Stundendienste der stufe d (höchstbelastungsstufe) ableisten. mittlerweile bin ich 54 jahre alt und es fällt mir jetzt schon schwer. ich frage mich, wie das in 10 jahren gehen soll. vielleicht haben sie ja eine erklärung dafür!

mfg

dirk mallmann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Mallmann,

vielen Dank für Ihre Mail, in der Sie das Rentenkonzept der SPD und insbesondere die flexiblen Übergänge in den Ruhestand für besonders belastete Berufe und Tätigkeiten ansprechen.

Ohne Zweifel zählen Wochenend- Feiertags-, Schicht- und Nachtarbeit zu belastenden Faktoren, die in der heutigen Arbeitswelt zunehmen. Sie können dazu führen, dass Beschäftigte vorzeitig in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt werden und vor dem Renteneintrittsalter in Rente gehen müssen.

Wir wollen, dass ältere Beschäftigte mehr Chancen bekommen, bis zum Renteneintrittsalter sozialversichert beschäftigt zu sein. Insbesondere sind Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in der Verantwortung, die Arbeitsprozesse und –abläufe so zu organisieren, dass eine Beschäftigung bis zum Renteneintrittsalter möglich ist. Dort, wo dennoch besondere Belastungen entstehen, wollen wir die Möglichkeiten, dass zusätzliche Beiträge in die Rentenversicherung gezahlt werden können, erleichtern. So können Abschläge beim vorzeitigen Rentenbeginn vermieden werden.

Wir wissen aber auch: In einer immer komplexeren Arbeitswelt ist es schwieriger geworden, für alle ArbeitnehmerInnen-Gruppen gleiche Formen des Eintritts ins Rentenalter zu schaffen. Deshalb schlägt die SPD differenzierte Angebote für den Übergang vom Erwerbsleben in die Rente vor, zum Beispiel den abschlagsfreien Zugang zur Erwerbsminderungsrente und die Teilrente ab dem 60. Lebensjahr.
Zugleich schlagen wir vor, für diejenigen, die 45 Versicherungsjahre in der Rentenversicherung zurückgelegt haben, den Zugang zur Rente ohne Abschläge mit 63 Jahren zu ermöglichen. Damit begegnen wir Besorgnissen der Beschäftigten mit sehr langer Berufstätigkeit, das gesetzliche Renteneintrittsalter gar nicht erreichen zu können. Es bleibt aber dabei, dass langjährig Versicherte nicht vor der Vollendung des 63. Lebensjahrs in Altersrente gehen können. So bewahren wir die Balance zwischen den Zielen einer längeren Beschäftigung Älterer und der Anerkennung eines langen Berufslebens.

Damit soll kein besonderer Vorteil gegenüber anderen Versicherten begründet werden, sondern die besonders langjährige Zugehörigkeit gewürdigt werden und ein leichterer Ausstieg aus dem dann langen Berufsleben ermöglicht werden. In diesem Sinne schaffen wir für diejenigen, die mit 63 Jahren die 45 Versicherungsjahre zurückgelegt haben, eine zusätzliche Option für einen flexiblen Rentenbeginn.

Das Rentenkonzept der SPD ist gerecht und geeignet, sowohl flexible Wege in den Ruhestand zu ermöglichen als auch die Risiken von Armut im Alter zu verkleinern.

Mit freundlichen Grüßen
Sigmar Gabriel