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Frage von Renate W. •

Frage an Sigmar Gabriel von Renate W. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Gabriel,

vor einigen Wochen vertraten Sie die Ansicht, die Rentenprozente auf Dauer gesehen noch mehr zu senken bzw. zu verringern. Da dies mein Mann und mich treffen würde, frage ich Sie, von was wir in unserer Rente leben sollen? Wir sind beide Arbeiter/ Angestellte mit einem eher geringern Einkommen. Von diesem Verdienst war es uns auch noch nicht möglich Eigentum zu kaufen.
Frage an Sie: Können Sie sich vorstellen, mit diesem Einkommen und der Aussicht auf noch geringe staatliche Rente, sorgenlos in die Zukunft zu sehen ( Altersarmut, obwohl ein lebenlang berufstätig)?
Da Sie andere Bezüge/Diäten/Nebeneinkünfte und später eine Pension bekommen (die seltsamerweise eine viel höhere Prozentzahl wie die eines Arbeiter/Angestellten aufweisen), sehen Sie in eine andere Zunkunft. Was mich erstaunt, verärgert und sehr enttäuscht ist, dass Sie als Politiker (sowie auch andere Politiker), solche Entscheidungen so gut wie gar nicht betreffen. Sie entscheiden über unsere Zukunft und wir können so gut wie gar nichts dagegen ausrichten. Im Gegenteil, wir sehen dann Ihre (bzw. Ihrer Partei ihre) Entscheidung nur am Gehaltszettel oder an irgendwelche Bescheide (die meisten für uns nicht positiv ausfallen)! Eine Frechheit an Entscheidung empfinde ich, die Tatsache, dass Ersparnisse/private Rentevorsorge fürs Alter, noch versteuert werden müssen (obwohl einem gar nicht anders übrig bleibt,als sich privat abzusichern)! Diese für uns gravierde Einschnitte, führen bei uns zu einer großen Wahlverdrossenheit! Wie würde es den aussehen, wenn wir direkt mitentscheiden könnten (Z.B Bürgerentscheid)? Dies würden wir uns, mein Mann und ich, uns wünschen!
Bitte bewegen Sie Rentenpolitisch etwas positive, für Menschen mit geringern Einkommen, so dass auch wir in eine positive Zukunft sehen können. R. W.B.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Weber-Bendel,

Sie müssen da etwas falsch verstanden haben: Es ist doch die SPD, die sich für starke Renten einsetzt, gerade für Menschen mit wenig Einkommen, und eben gerade um Altersarmut zu verhindern! Wir wollen das Rentenniveau ja gerade nicht senken!

Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben in unserem letzten November beschlossenen Rentenkonzept festgelegt, dass wir das Rentenniveau auf dem aktuellen Stand stabilisieren, um im Jahr 2020 eine Überprüfung von Beitragssätzen und Rentenniveau durchzuführen. Außerdem fordern wir eine Solidarrente in Höhe von mindestens 850 € für jeden und jede, der/die mindestens 30 Beitragsjahre bzw. 40 Versicherungsjahre in der Rentenversicherung vorweisen kann. Lesen Sie gerne nochmal in unserem Rentenkonzept nach:
https://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/80778/20121112_rentenbeschluss.html

Was die unterschiedlichen Systeme von Renten und Pensionen anbetrifft und wie unsere Haltung dazu ist, habe ich zum Beispiel Frau Kettwig hier auf Abgeordnetenwatch auf deren Frage vom 10. September 2012 erläutert. Bitte lesen Sie dort nach; ich möchte mich nicht wiederholen. Wichtig aber ist mir: Auch ich bin der Meinung, dass wir langfristig nur ein System der Alterssicherung haben sollten!

Mit freundlichen Grüßen
Sigmar Gabriel