Frage an Sigmar Gabriel von Beatrix U. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Gabriel,

ich möchte noch mal auf Ihre freundliche Antwort vom 30.07.2012 zurückkommen bzw. auf Ihre Aussage, daß Deutschland dank dem Euro Netto-Gewinner der EU ist. Sie führen an, daß wir in den 13 Jahren von 1999 - 2011 in den Euroraum für 663 Milliarden Euro mehr exportiert als importiert haben und dafür 87 Milliarden an Brüssel überwiesen haben, = Gewinn 576 Milliarden.
Da wir auch vor dem Euro an die EU netto gezahlt haben und in EU-Länder exportiert haben, wären Vergleichszahlen hier nützlich.
Insgesamt weltweit betrug unser Leistungsüberschuß von 1999 - 2011 1.781 Milliarden Euro, d.h. wenn man den Euroraum abzieht, verbleiben 1.118 Milliarden Überschuß, für die wir (hoffentlich) keine 13 % an Zahlung in die betreffenden Exportländer überweisen mußten.
Andererseits - wenn wir im Schnitt 137 Milliarden mehr exportiert als importiert haben, so heißt dies, daß 137 Milliarden mehr an Geldeinheiten ins Land geflossen sind, als dem Waren gegenüberstanden. Um also Inflation im Sinne von "mehr Geldzuwachs als Warenproduktion" zu vermeiden, ist es geradezu genial, "überschüssiges" Geld wieder ins Ausland abfließen zu lassen, oder? Wenn wir also im Jahresschnitt 6.7 Milliarden an Brüssel bezahlen, bleiben immer noch 130 Milliarden überschüssiges Geld im Jahresschnitt im Land.
Frage: Was geschieht eigentlich mit diesem überschüssigen Geld, wenn es auf dem Warenmarkt nicht ankommt (denn wenn es das würde, wäre unsere Inflationsrate erheblich höher als sie ist)?
Ihrer Antwort sehe ich mit Interesse entgegen, da sie grundsätzlich für "Exportmeister" von Bedeutung ist und ich ja möglicherweise als Nichtfachfrau zu wenig Ahnung davon habe.

Mit freundlichen Grüßen
Beatrix Ullrich