Frage an Sigmar Gabriel von Stefan M. bezüglich Finanzen
Guten Tag Herr Gabriel,
ich bin 32 Jahre alt und habe vor 5 Jahren mein Studium abgeschlossen.
Da ich davon ausgehe, dass ich in Zukunft eine wesentlich geringere Rente bekomme, als heute prognostiziert wird, möchte ich auch selbstständig für mein Alter vorsorgen.
Einen Riestervertrag mit einer geringen Sparsumme habe ich bereits, bin aber aufgrund der hohen Gebühren und nachgelagerten Besteuerung sehr unzufrieden und sehe Riester mehr als ein Bankenkonjunkturprogramm an.
Parallel dazu möchte ich noch einen Teil meines Geldes in Aktien, Fonds und Anleihen anlegen. Jetzt ist es so, dass aufgrund des Wegfalls des Halbeinkünfteverfahrens und des Wegfalls der Spekulationsfrist die langfristige Anlage sehr unattraktiv geworden ist.
Selbst wenn mein Vermögen nur mit der Inflationsrate wachsen sollte, werde ich sogar die Inflationsgewinne in 25-35 Jahren voll versteuern müssen.
Ich finde diesen Zustand unhaltbar. Ich denke, Gewinne zur privaten Altervorsorge sollten nach einiger Zeit entweder steuerfrei oder zumindest steuerreduziert möglich sein.
Ich denke dabei an unsere Nachbarländer, wo die Spekulationsgewinne oft nicht oder nur innerhalb einer Spekulationsfrist besteuert werden.
Die Besteuerung, auch eine angemessene Steuererhöhung, kurzfristiger Spekulation halte ich hingegen für vernünftig. Hierbei kann auch die Inflationsrate vernachlässigt werden bzw. durch die Abgeltungssteuer berücksichtigt werden.
Dem Staat traue ich bezüglich der Rente nicht und möchte auch im Alter dem Staat nicht auf der Tasche liegen.
Mich interessiert, welche Maßnahmen die aktuelle Regierung zu diesem Thema plant und wie die Position der SPD zu diesem Thema ist. Könnten Sie mir vielleicht diese Frage beantworten?
Vielen Dank.