Frage an Sigmar Gabriel von Hans-Günter G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Gabriel,

vielen Dank für die relativ schnelle Antwort, die mich dennoch nicht befriedigt.

Sie versuchen mich mit Allgemeinplätzen zu bedienen und gehen mit keinem Satz auf meine Fragen ein.
Nach einer schweren Wahlniederlage müsste eine ehrliche Analyse stattfinden, die die Ursache dieser Niederlage finden und offen bekennen muss. Sie haben Recht, dass Schwarz-Gelb das Land und die Gesellschaft spaltet. Doch Rot-Grün war es, die der Armut und der Ungerechtigkeit Tür und Tor öffnete. Schwarz-Gelb führt diese Politik nur fort.

Es wäre ein Zeichen von Redlichkeit eigene Fehler nicht versuchen zu rechtfertigen sondern diese einzugestehen und die richtigen Korrekturen zu veranlassen. Ein Schritt dazu wäre es auch, die Fragen der Bürger ernst zu nehmen und so offen wie möglich zu beantworten - auch wenn´s schwer fällt. Ich versuch´s noch einmal.

Meine Fragen waren diese:

Sind es nicht die Seeheimer, die für eine eventuelle Koalition mit der FDP das Wort reden, obwohl dadurch die Glaubwürdigkeit der SPD zu Mindestlohn und Atomausstieg etc. schweren Schaden nehmen würde?

Waren es nicht die Seeheimer mit der Schröderschen Bastapolitik und den menschenentwürdigenden Hartz IV Gesetzen, die die folgenden Wahlniederlagen der Partei zu verantworten hatten?

Können die Seeheimer in der SPD immer noch - oder schon wieder - mit ihrer neoliberalen Politik den Absturz der Partei weiter betreiben?

Lesen Sie ab und zu das Diskussionsforum im "Vorwärts" und macht Ihnen die überwiegende Kritik des Parteivolkes an der rechtslastigen Politikrichtung z. B.eines Steinmeiers und eines Steinbrück nicht nachdenklich?
Sind es nicht immer noch die Freunde von Wolfgang Clement, den man zum Glück, aber zu spät aus der Partei geworfen hat?

Wie reagieren Sie persönlich zu der Kritik an Ihnen und den Forderungen des Seeheimer Kreises?

Es wäre eine angenehme Überraschung, wenn ich nun Antwort auf meine Fragen bekäme.

Mit gespannten Grüßen
Hans-Günter Glaser