Frage an Siegfried Schlegel von Rena F. bezüglich Verkehr
Der Ausbau der Heidekrautbahn - Warum wurden die Anwohner/Betroffenen nicht gefragt?
Dass dieses Projekt weitreichende historische Wurzeln hat, ist mir nicht neu, daher auch ein minimales Verständnis meinerseits bezüglich des Vorhabens. Allerdings gehen die Pläne dieses Bauvorhaben direkt durch ein Wohngebiet samt Schulen und Kitas. Unser Grundstück befindet sich 50m von der geplanten Trasse entfernt und ein weißer DIN A5 Zettel im Briefkasten informierte uns diese Woche über die vollendeten Tatsachen, dass direkt vor unserer Türe nicht nur eine "neue" alte Trasse und Brücken gebaut werden sollen, sondern auch 3 neue Bahnhöfe. Zudem dürfen wir uns in ferner Zukunft auf einen 30minütigen Takt und neue dreifach verglaste Fenster freuen. Welch Freude kommt da auf, gepaart mit einem Hauch von Verzweiflung.
Ich frage Sie daher, warum wurden die Wilhelmsruher bei diesen Plänen nicht einbezogen? Und wie stehen Sie zu diesem Vorhaben?
Eine Anwohnerin
Sehr geehrte Frau Fine,
danke, das Sie sich mit dieser Frage der Verkehrs- und Stadtplanung an mich gewendet haben.
Zur Historie: Die Heidekrautbahn (HKB) Gründung erfolgte bereits 1901, 1950/2 verkehrte die HKB von Nordbahnhof bis Basdorf.
1961 durch den Mauerbau eingestellt.
Die DB/RB hat 1998 den Betrieb an die Niederbarnimer Eisenbahn Betriebsgesellschaft (NEB) übergeben und ist seit Ende 2005 in ihrem 100%igen Besitz. Ende 2006 drohte abermals die Einstellung, es wurde jedoch ein probeweiser Zugverkehr zu Musseumsfahrten eingerichtet.
Im Juli 2010 erfolgte aus Berlin- und Brandenburger Sicht eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, aufgrund derer, die mögliche Anbindung von Gesundbrunnen aus, eine wirtschaftlich rentablere Verkehrsplanung ermöglicht würde.
Deshalb die Veröffentlichung am 19./20. Juli 2010 in der Berliner Zeitung und der Berliner Morgenpost für einen Baubeginn schon 2011 erfolgte, wobei die Finanzierungskosten von 1,7 Mill. ¤ (EU) bis 2,8 Mill. ¤ für die Variante über Karow und 26,1 Mill. ¤ für die wieder Inbetriebnahme der alten Trasse mit weiteren Bahnstationen für einen verbesserten Anschluß an das Verkehrsnetz der Hauptstadt, betragen sollen.
Scheinbar ist dies alles unter Dach und Fach, so daß man nun kurzerhand die Baumaßnahmen über den Kopf der Bürger einleitete - in der Meinung, was dem Bürger nützt, bestimmen wir?
Was ich nur derart beantworten kann, daß wir einen sichtbaren Intoleranz, bzw. Null-Toleranz-Politik gegenüber dem mündigen Bürger seitens der rot-roten Regierung ausgesetzt sind.
Wie ich dazu stehe?
Ich würde sagen: Allgemeinwohl geht vor Einzelwohl, zudem auch Vorteile daraus resultieren; ansonsten würden wir das Bauvorhaben auch im Interresse der ortsansässigen Bürger ablehnen, zudem anscheinend für das Beibehalten der alten Trasse erheblich mehr Gelder erforderlich werden, als bei der Lösung über Karow. Eine diesbezügliche Bürgerbefragung, welche Variante den meisten Zuschlag erhalten würde, wäre sicherlich angemessen.
Jedoch sieht man wieder, das in der rot-roten Regierung, die Volksbefragungen fehlen, was sich mit einer pro Deutschland - Beteiligung an den politischen Entscheidungen sicherlich ändern wird.
Siehe hierzu: der anteilige Verkauf der Berliner Wasserwerke und die pro Deutschland Forderung diesen Verkauf rückgängig zu machen. Bei dieser Wahlabstimmung (wohlgemerkt: gegen den Willen der regierenden Parteien), haben ca. 97 % der abgegebenen Stimmen sich für die Rückgängigmachung entschieden. Das ist ein sichbarer Beweis, das unsere Politik zu Bürgerbefragungen der richtige Weg ist. Wie man mit solchen Entscheidungen umgehen sollte.
Ich hoffe, damit Ihre Frage, zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben, soweit mir dies als ehemaliger Wasserwerker und Mitbürger möglich ist und verbleibe,
mit freundlichen Grüßen,
Ihr Kandidat,
Siegfried Schlegel