Frage an Siegfried Kühn von Eckart H. bezüglich Umwelt
Die Spree ist ein für Bautzen prägender Fluß. Er wird zunehmend durch die Abwasser der Bergbauindustrie belastet, das unter anderen dazu führt dass der sogenannte Eisenschlamm schon ab Klix den Fluß belastet und das Leben im Fluß immer mehr einschränkt. das ist nur eine der Folgen des Braunkohletagebaus.
Wie stellen Sie sich den weiteren Ausbau der Kohle als Brückentechnologie vor? Heißt dass, das weitere Tagebaue erschlossen werden? Mit den bekannten Folgen, dass Orte abgebaggert werden, dass die Umwelt belastet wird?
Teil 2: Wärend Barndenburg intensiv in eine Folgenbegrenzung investiert und sich damit auseinandersetzt (Einbindung des Landesumweltamtes, Vortrage zur Aufklärung der Bevölkerung) habe ich den Eindruck dass sich Sachsen auf den Rückhalt im Stausee Spremberg verlässt. Wie sehen Sie da Sachsen in der Verantwortung?
Sehr geehrter Herr Eckart,
Zum Thema Braunkohle:
Alle fossilen Energieträger sollen so bald als möglich durch regenerative Energien ersetzt werden. Leider hat die derzeitige Regierung in Berlin die Energiewende fast auf 0 gedrosselt, der Schub, den die erneuerbaren Energien hatten, ist weg. Es war auch mal die Rede, dass ein verstärktes Augenmerk auf Energieeffizienz gelegt werden sollte. Dieses Ziel hat die Schwarz-Gelbe Regierung nie ernsthaft angepackt. In der jetzigen Regierung ist gleich gar keine Rede mehr davon.
Es ist auch für mich erstaunlich, welch geringes Gewicht jetzt das Ziel der Treibhausgasminderung hat.
Grüne werden sich für beide Ziele einsetzen - Steigerung der Erzeugung von erneuerbaren Energien und Erhöhung der Energieeffizienz. Neue Kohlegruben zu erschließen würde dem Ziel ja völlig entgegen stehen. Was die Folgenbeseitigung der Tagebauwirtschaft angeht, sollte Sachsen auf jeden Fall dem Beispiel Brandenburg folgen.
Ganz persönlich möchte ich noch zwei Dinge hinzufügen: Ich meine, dass unser Umgang mit Energie schlichtweg unintelligent ist. Ich denke auch, dass nicht aller Unsinn, für den große Mengen an Energie benötigt wird, Bestandsschutz hat - d.h. es muss gar nicht das Ziel sein, sämtliche jetzt verbrauchte Energie zu durch erneuerbare Energie zu ersetzen.
Der Klimawandel wird voranschreiten, aber offensichtlich so langsam, dass uns Menschen der Sinn dafür fehlt, das wahrzunehmen. Unser Zeithorizont, für den wir Entscheidungen treffen, aber wird immer kürzer. Meine zuletzt geborenen Enkel werden im Jahr 2075 so alt sein, wie ich jetzt und haben ein Recht darauf, die Welt so vorzufinden, wie ich jetzt. Und diese Jahreszahl muss der Zeithorizont sein, für den wir sorgen müssen.
Siegfried Kühn