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Siegfried Hauff
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Frage von Vincent M. •

Frage an Siegfried Hauff von Vincent M. bezüglich Umwelt

Was werden Sie gegen den Flächenfraß in Bayern unternehmen? Was möchten Sie für den Klimaschutz in Bayern unternehmen? Was möchten Sie gegen den Rückgang der Biodiversität in Bayern unternehmen?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre drei Fragen. Alle drei Fragen stehen meines Erachtens in kausalen Zusammenhang und sind als Hauptthemen für uns als Menschen lebenswichtig.

Flächenfraß
Der Richterspruch ist angenommen und akzeptiert, jedoch keine Aufforderung zur Aufgabe. Der Weg zu weniger Flächenverbrauch in Bayern wird durch das Urteil ein noch steiniger. 50.000 Menschen die es unterstützt haben und 40 Verbände mit rund 750.000 Mitgliedern die aktiv mitgewirkt haben, lassen erkennen, dass ein „wir-kämpfen-weiter“ oberstes Gebot ist. Hier gilt es, auch auf kommunaler Ebene auf die Marktgemeinde- und Stadträten einzuwirken und Flagge zu zeigen. Darauf hinzuweisen, das bereits für das Gewerbe und deren Bedarf eine Fläche für 10 Jahren ausgewiesen ist oder wertvolle landwirtschaftliche Fläche am Ortsrand verloren geht, welche teuer erschlossen werden muss, während der Ortskern ausblutet. Wir Grünen - in Abstimmung und Zusammenarbeit mit unseren Parlamentariern - werden uns für die nächste Runde in diesem Kampf vorbereiten.

Klimaschutz
Als erstes müssen wir raus aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, vor allem Kohle. Ein Weg führt über Energieeinsparung, ein anderer über einen Technologie-Mix. Ich möchte mithelfen, bis Ende 2030 den Stromverbrauch auf 100% erneuerbare Energien auszubauen. Hierzu gehört auch die Abschaffung der H10 Regelung. Absenken der 84,4 Terrawattstunden (TWS) herkömmlicher Energie und Erhöhung der Windkraft um 1 TWS, der Fotovoltaik um 1,5 TWS pro Jahr. Zusätzlich soll der Vorrang der dezentralen Stromerzeugung und die Energie in „Bürgerhand“ voran getrieben werden. Also Energie-Agenturen in allen Landkreisen und kreisfreien Städten. Hierzu zählt auch weniger Flächenverbrauch. Außerdem müssen wir weg vom hohen Fleischkonsum, also auch der Massentierhaltung und der damit einhergehenden Monokultur in der Landwirtschaft. Ein weiterer Anhaltspunkt zum Klimaschutz ist der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Vereinfachung des bisherigen Tarifdschungels und die Schaffung von Haustür zu Haustür Fahrkarten. Mehr Forschung für alternative Antriebe bei Automobilen, mehr konkrete Vorgaben der Politik für die Konzerne für vor allem abgasfreie Fahrzeuge und Speicher- und Wandlungsmöglichkeiten der erneuerbaren Energien (z.B. power to gas).

Biodiversität
Werden die bereits oben erwähnten Punkte beim Klimaschutz (Massentierhaltung, Monokultur, Individualverkehr) berücksichtigt, zudem die Pestizide bis 2030 halbiert, die Landwirtschaft anders strukturiert gefördert und die Landwirte dazu bewegt alternativen Pflanzenschutz einzusetzen (Fruchtfolgen, Gründüngung), sowie auf eine kleinere effizientere Flächenbewirtschaftung umzusteigen, dann sollte es gelingen, der Natur zu helfen sich wieder zu regenerieren.

All diese Punkte und weitere möchte ich für und mit den Menschen erörtern, um dann zusammen mit den Parlamentariern das Primat der Politik für die Menschen stärken, weg vom Lobbyismus der Großkonzerne und ausschließlich profitorientierten Gruppen.

Ich hoffe, Ihre Fragen zufriedenstellend beantwortet zu haben.

mit freundlichen Grüßen
Siegfried Hauff