Frage an Sibylle Pfeiffer von Markus M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Pfeiffer,
im Gegensatz zu Ihrer Formulierung in Ihrer Standardantwort liegen derzeit zwei E-Mails von mir seit Wochen entweder in Ihrem Spam-Ordner oder schlichtweg unbeantwortet im Eingangsordner. Möglicherweise habe ich aber auch einfach eine anderer Vorstellung von einem "direkten Weg der Kommunikation". Wenn die Qualität der E-Mails das Problem sind, wäre es zumindest höflich (und Teil direkter Kommunikation) wenn mir mitgeteilt werden würde, dass sie nicht zum Beantworten kommen oder nicht dazu bereit sind.
Auf Ihrer Webseite beschreiben Sie Wikileaks als Gefahr: < http://www.sibylle-pfeiffer.de/component/content/article/13-berlin-direkt/376-wikileaks-eine-internetseite-wird-zur-gefahr >.
Vorneweg: ich teile Ihre Ansicht, das jemand der Daten veröffentlicht die Verantwortung für potentielle Folgen hat.
Sie prangern an "Wie anmaßend ist WikiLeaks, sich über die Klassifizierungen solcher Dokumente einfach so hinwegzusetzen?". Diese Klassifizierungen an sich sind subjektiv gesetzt worden und jeder sollte auch das Recht haben sie zu hinterfragen. Andernfalls können Entscheidungsträger dazu übergehen alle unangenehmen Sachverhalte als "Streng geheim" einzustufen um kritischen Nachfragen aus dem Weg zu gehen.
Weiterhin waren ein Großteil der Dokumente 2,5 Amerikanern zugänglich und selbst bei den als "streng geheim" eingestuften konnten vermutlich noch 850.000 US-Vertreter einsehen (< http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731177,00.html >). Im Grunde ist es eher verwunderlich, dass nicht schon vorher streng geheimes Material veröffentlicht wurde.
Würden Sie Wikileaks als weniger kritisch einstufen, wenn die Inhalte besser und Verantwortungsvoller aufgearbeitet werden würden?
Sehen Sie Wikileaks nicht als konsequenz einer Entwicklung bei dem sich Bürger wieder politisieren?
Hat der deutsche Bürger nicht auch das Recht zu erfahren, das ein anderer Staat die deutsche Strafverfolgung unter Druck setzen kann?
Herzliche Grüße,
Markus Mattzick
Sehr geehrter Herr Mattzick,
anders als Sie es hier darstellen habe ich auf Ihre Fragen in einem ausführlichen, mehrseitigen Brief geantwortet. In der Sache habe ich darin allerdings eine andere Meinung vertreten als Sie. Die Argumente sind ausgetauscht und ich möchte Sie daher bitten, zu akzeptieren, dass wir unterschiedliche Meinungen haben. Das Auszuhalten gehört zur Demokratie.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Sibylle Pfeiffer