Sehen Sie den klimatischen Effekt dieser Anlage nicht?
Sehr geehrte Frau Jörn,
vielen Dank - aber, in der Tat reicht diese Antwort nicht an die Fragestellung heran.
Ist Ihnen nicht bekannt, dass die Phosphat-Rückgewinnung bei dieser geplanten Anlage noch nicht einkalkuliert oder auch nur angedacht ist? (Asche wird erst mal gelagert bis zum Tag X)
Sehen Sie nicht den negativen klimatischen Effekt einer offenen Verbrennung? (Produktion und Entlassung von Klimagasen in die Atmosphäre)
Wissen Sie nicht, dass es erprobte Alternativen zur offenen Verbrennung gibt? mit automatischer Produktion der Phosphat-Asche zur Aufbringung in der Landwirtschaft? (z.B. Pyrolyse)
Haben Sie bedacht wie viele Tonnen Klärschlamm täglich durch Rostock aus ganz MV gekarrt werden?
Haben Sie bedacht, dass es keine Filteranlagen gibt, welche eine 100% tige Reinigung der Abgase mitten in der Stadt gewährleisten?
Viele Grüße
Hans-Ulrich K.
Es ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass tonnenweise Klärschlamm durchs Land gekarrt wird, aber was wäre die Alternative? Bislang wurde genau das ebenso gemacht, eventuell nur nicht ganz so weit. Der Klärschlamm wurde einfach in verschiedenen Agrarbetrieben auf den Feldern ausgebracht, was zu recht in Zukunft verboten wird.
Die bessere Methode ist vermutlich jene, die aktuell in der Pilotanlage in Murchin getestet wird (sie wird auch durch die Umweltbundesstiftung gefördert).
Ihr Argument zu den Klimafolgen relativiert sich relativ schnell, wenn mit der Klärschlammverbrennung ein Blockheizkraftwerk betrieben wird, das einerseits Fernwärme für Rostock und andererseits auch noch Strom erzeugt. Die Energieeffizienz ist dann sehr hoch und es wird Fernwärme substituiert, die aktuell aus unserem Kohlekraftwerk hier stammt, welche mit Sicherheit keine bessere Klimabilanz hat.
Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail sollte ich hier etwas außer Acht gelassen haben. Ich freue mich sehr mehr über das Thema und Ihre Bedenken zu erfahren.