Frage an Semih Kasap von Markus H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Tag Herr Höhner,

bitte entschuldigen Sie die lange Wartezeit, ich war auf einer längeren Reise.

ich freue mich sehr, dass Sie diese Fragen gestellt haben.

Ich bin eindeutig gegen Nazis und für Toleranz und halte an einem Ideal fest, wo Menschen verschiedener Ethnizität, Glaubenszugehörigkeit und welchen Unterschieden auch immer friedlich miteinander leben! Natürlich gibt es Rassismus bzw. Berührungsängste nicht nur auf der einen Seite, sondern auf beiden Seiten, und genau dagegen möchte ich etwas tun.

In Neukölln gibt es leider nicht so viele Demonstrationen gegen Rechts.

Als Thilo Sarrazin am 18. Mail sein Buch bzw. seine Thesen im Estrel Hotel vorstellen/verbreiten wollte und es eine Gegendemo dazu gab,war ich mit sehr vielen Freunden lautstark und mit Plakaten präsent.

Mir ist damals schon aufgefallen - und es hat mir auch nicht gefallen - dass es in Neukölln generell nicht sehr viele Leute gibt, die sich gegen Neonazis zur Wehr setzen. Die meisten Demonstranten kamen aus anderen Bezirken (größtenteils Kreuzberg und Friedrichshain) was ich peinlich finde für einen eigentlich sehr toleranten Bezirk!

Ich möchte es mir auf jeden Fall zur Aufgabe machen, dass hier mehr gegen Rechts passiert. (Kundgebungen, Demonstrationen, Buchvorstellungen, Feste,...)

Natürlich bin ich auch außerhalb Neuköllns aktiv gegen Rechts, aber in Neukölln könnte eindeutig mehr passieren.

Die Situation von Flüchtlingen in Neukölln kann ich nicht so gut einschätzen, aber nichtsdestotrotz würde ich mich für deren Rechte einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen,

Semih Kasap