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Sebastian Schmitt
SPD
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Frage von Nico B. •

Das Saarland verfehlt mit aktuell 0,26 % und langfristig 0,88 % deutlich das 2 %-Wildnisziel. Welche Maßnahmen plant die Landesregierung, um das Ziel dennoch zu erreichen?

Hintergrund der Frage ist die Veröffentlichung der Wildnisstudie:

https://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2024/12/Handout_Wildnisbilanzierung.pdf

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Die Bundesregierung hat sich 2007 in der Großen Koalition aus Union und SPD mit dem "Zwei-Prozent-Wildnisziel" das Ziel gesetzt, auf mindestens 2 Prozent der Fläche möglichst großflächige Wildnisgebiete zu schaffen. Derzeit kann festgehalten werden, dass diese bundeweite Zielsetzung - auch laut Errechnungen im Rahmen der aktuellen Wildnisstudie (Dezember 2024) - noch lange nicht erreicht wird und noch ein weiter Weg zu beschreiten ist.

Aus Sicht des Saarlandes ist anzumerken, dass das 2-Prozent-Ziel sich als bundesweite Zielsetzung versteht. Aufgrund der besonderen Verhältnisse im Saarland ist die Erreichung eines solchen Zieles landesweit mit größeren Problemstellungen verbunden. Das Saarland erreicht [ungeachtet der Stadtstaaten] nach dem bevölkerungsreichsten Land Nordrhein-Westfalen regelmäßig "Platz 2", was die Bevölkerungsdichte aller Länder angeht.

Auch die Struktur der verschiedenen Landnutzungsarten im Saarland führt dazu, dass es nur wenige ausreichend große Gebiete (> 1.000 ha) gibt, die als zusammenhängende Wildnisgebiete vorhanden sind. Gebiete, die diese Anforderungen erfüllen, sind insbesondere der "Urwald vor den Toren der Stadt" bei Saarbrücken und der länderübergreifende Nationalpark Hunsrück-Hochwald im Nordsaarland. Darüber hinaus gibt es weitere, kleinere Flächen, in denen die Holznutzung eingestellt wurde. Hier sind beispielsweise die jeweiligen Kernzonen des Biosphärenreservates Bliesgau (in Summe ca. 1.025 ha) sowie kleinere Naturwaldreservate des Forstes (in Summe ca. 780 ha) zu nennen.

Wie Sie sehen, bereitet die Kleinheit in der Fläche in Verbindung mit der hohen Bevölkerungsdichte besondere Herausforderungen für das Saarland, was die Erreichung der (bundesweiten) Wildnisziele angeht. Dennoch sind wir bemüht, den Beitrag des Saarlandes an der Erreichung der Wildnisziele zu leisten. Dabei spielt auch unser im Ländervergleich nach wie vor hohe Waldanteil von rd. 38 Prozent eine besondere Rolle.

Ich hoffe, ich habe Ihre Frage damit zufriedenstellend beantworten können.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Schmitt, MdL

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