Frage an Sascha Karolin Aulepp von Wilfried G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Aulepp
ist Ihnen bekannt, ob die Bundesregierung sich für die von der türkischen Armee und Dschihadisten aus Afrin in Nord-Syrien vertriebenen ca. 800.000 Menschen einsetzt? Es handelt sich neben Kurdinnen und Kurden auch um arabische, jesidische und christliche Flüchtlinge (Afrin war bis zu ihrer Eroberung heute eine multi-ethnische und multi-religiöse Stadt). Die zahlreichen Verletzten aus dem Kriegsgebiet sind nach neuesten Angaben des Kurdischen Roten Halbmonds praktisch ohne Versorgung und in höchster Lebensgefahr. Alle sind sie Regen und Kälte ausgesetzt.
Mein Eindruck ist dröhnendes Schweigen der Bundesregierung zu den vielen Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung und angesichts eines drohenden Völkermords. Das erschüttert mich. Ich bin der Meinung, dass die Bundesregierung in der Pflicht steht, den Kriegsflüchtlingen aus Afrin jetzt schnell und nachhaltig zu helfen. Erst recht, nachdem bekannt wurde, dass die bis vergangene Woche amtierende Bundesregierung - trotz eines angeblichen Exportstopps - der Türkei seit Beginn ihres Überfalls auf Nord-Syrien noch Waffen im Wert von 4,4 Millionen Euro verkauft hat.