Hallo, Hier ist Simon B. 8a aus Düssledorf. Denken Sie, dass es eine Impflicht geben soll, damit Covid19 noch ungefährlicher wird? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Hallo Simon,
ich bin keine Impfgegnerin und halte auch eine Impfpflicht bei Krankheiten wie Masern für vertretbar, da es dagegen langjährig erprobte Impfstoffe gibt. Im Fall von Corona ist das leider nicht der Fall. Deshalb finde ich, dass es jedem selbst überlassen bleiben sollte, sich impfen zu lassen oder nicht - so wie es von der Bundesregierung auch immer versprochen wurde. Statt jetzt eine Impfpflicht durch die Hintertür einzuführen, wie es derzeit der Fall ist – nämlich indem man Ungeimpfte durch 2-G-Konzepte vom sozialen Leben ausschließt und im Fall einer Quarantäne die Lohnfortzahlung einstellen will -, sollte man auf positive Anreize setzen, um so die Impfquote zu erhöhen. Sinnvoll wäre es auch, endlich in Deutschland einen konventionellen Impfstoff wie CoronaVac zur Vefügung zu stellen, der bereits seit Monaten von der Weltgesundheitsorganisation WHO zugelassen ist und in anderen Ländern verimpft wird. Es gibt viele Menschen, die sich mit einem konventionellen Impfstoff gegen Corona impfen lassen würden, aber vor dem neuartigen Impfverfahren mit einem mRNA-Verfahren zurückschrecken.
Ich finde es sehr verlogen, wenn die Bundesregierung, die immer gesagt hat, dass es keine Impfpflicht geben wird, diese nun indirekt doch einführt. Das spaltet die Gesellschaft immer weiter. Hinzu kommt, dass dies für die Bekämpfung der Pandemie falsch ist, weil auch Geimpfte das Virus weitertragen können. Deshalb ist das derzeitige Konzept, auf 2-G zu setzen, ebenso wenig sinnvoll wie, die Tests kostenpflichtig zu machen. Das reduziert die Tests und führt so zu mehr unbemerkten Infektionsketten. Und es schafft eine Scheinsicherheit für Geimpfte, die nicht gerechtfertigt ist, das zeigen auch die vielen Impfdurchbrüche nach Veranstaltungen auf 2-G-Basis.
Mit freundlichen Grüßen
Sahra Wagenknecht