Frage an Sahra Wagenknecht von Sven Z. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Wagenknecht,
Sie gelten in Ihrer Partei als Wirtschaftsexpertin. Ihre Partei propagiert offen den Wunsch, eine sozialistische Wirtschaftsordnung zu errichten. Dazu einige Fragen:
1. Wie stellen Sie sich eine solche Wirtschaftsordnung vor? Sollte sie wie die Wirtschaft der ehemaligen DDR und den anderen Ostblock-Laendern organisiert sein oder sollte sie anders gestaltet sein?
2. Wenn Ihr ideales Wirtschaftssystem dem der DDR etc. aehneln sollte, wie wollten Sie dann ein erneutes Scheitern des Wirtschaftssystems verhindern? Wenn sie ein Wirtschaftssystem errichten wollen, welches nicht dem der DDR etc. entspricht, wie sollte dies aussehen?
3. Sozialistische und kommunistische Wirtschaftssysteme lassen sich nur mit grossen Einschraenkungen der individuellen Freiheiten der Buerger und einer weitgehenden Abschaffung der Demokratie erreichen. Wodurch sollte eine faktische Entmuendigung der Buerger und eine Errichtung einer Quasi-Diktatur gerechtfertigt sein?
4. Gemaess den Erkenntnissen der modernen Spieltheorie in Bezug auf das kooperative Verhalten der Gesellschaftsmitglieder sind sozialistische und kommunistische Wirtschaftssysteme nicht funktionsfaehig. Dies deckt sich auch mit den historischen Erfahrungen, die wir in der DDR und den anderen Ostblock-Laendern gemacht haben. Wie wollen Sie dennoch eine Funktionsfaehigkeit des von Ihnen angestrebten Wirtschaftssystems gewaehrleisten?
5. Angenommen es waere moeglich, ein sozialistisches Wirtschaftssystem gemaess Ihren Vorstellungen zu errichten, waeren die Buerger besser gestellt und wohlhabender als im Kapitalismus? Wenn ja, woraus wuerde sich ein solcher Erfolg begruenden?
Ich weiss, dass meine Fragestellung etwas ausschweifend ist, eine klare Beantwortung wuerde mich (und evtl. auch andere) dennoch sehr freuen. Auf den Internet-Seiten Ihrer Partei lassen sich leider nur vereinzelte, vage Informationen bzgl. Ihrer Vorstellungen eines ideales Wirtschaftssystems finden.
Mit freundlichen Gruessen,
Sven Zimmermann