Frage an Sahra Wagenknecht von Kristina B. bezüglich Familie
Guten Tag Frau Wagenknecht,
in der Presse wird derzeit gehäuft über die Arbeit von Jugendämtern diskutiert, ein Pflegekind wurde zu einem pädophilen Pflegevater auf einen dreckigen Campingplatz vermittelt, Mütter in Iserlohn demonstrieren, weil ihnen ihrer Meinung nach ihre Kinder zu Unrecht weggenommen worden sind und auch meine Tochter #Daria wurde vom Jugendamt grundlos in ein Kinderheim gesteckt, dann gegen ihren Willen zu ihrem gewalttätigen Vater gebracht, der sie schlägt und zu seiner Prostituierten ins Bett steckt, hier nach zu lesen:
https://frauenpanorama.de/mutter-klagt-an-jugendamt-nahm-grundlos-mein-kind-und-gab-es-zu-gewalttaetigem-vater/
Meine Frage nun an Sie: Haben Sie vor, etwas gegen diese unhaltbaren Zustände zu unternehmen, und wenn, was?
Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort,
mit freundlichen Grüßen
K. B. Daria s Mama
Sehr geehrte Frau B.,
Kinder sind die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Sie haben Anspruch darauf, geschützt zu werden und in Sicherheit aufzuwachsen. Es ist furchtbar, dass jedes Jahr Tausende von Kindern Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch werden, viele davon in der eigenen Familie. Hier muss entschieden gehandelt werden. Oft sind Versäumnisse der Jugendämter mit ihren furchtbaren Folgen auch ein Ergebnis der Überforderung der personell mangelhaft ausgestatteten Ämter. Die Linke fordert eine bessere Ausstattung der Jugendämter und sozialen Dienste, damit diese bei Verdachtsfällen umgehend tätig werden und eingreifen können. Es darf nicht sein, dass das Kaputtsparen der Kinder- und Jugendhilfe dazu führt, dass Täter, die Kindern Gewalt antun, leichtes Spiel haben und lange unentdeckt bleiben. Bund, Länder und Kommunen müssen die finanziellen Mittel bereitstellen, damit Schutzkonzepte und weitere Maßnahmen zum Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt auch wirkungsvoll umgesetzt werden können. Auch die Beratung von Einrichtungen, in denen sich Kinder aufhalten, also Kitas, Schulen und Vereine, muss weiter intensiviert werden.
Um Kinder zu schützen und ihnen die notwendige Unterstützung zu bieten, braucht es außerdem ein umfassendes Netz an kompetenten Hilfseinrichtungen. Nach Möglichkeit sollten diese bereits im Vorfeld umfassende Beratung bieten, damit es erst gar nicht zu Übergriffen kommt, die die betroffenen Kinder oft für ihr Leben beeinträchtigen. Leider sind als Resultat der Kürzungspolitik der vergangenen Bundesregierungen die Hilfsangebote auch im Kinder- und Jugendbereich immer weiter zurückgefahren worden, statt diese aufzustocken und zu verstärken.
Mit freundlichen Grüßen
Sahra Wagenknecht