Frage an Sahra Wagenknecht von Manuel E. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Dr. Wagenknecht,
ich hoffe, Sie oder ihr Mann (den ich sehr schätze) können mir eine aussagekräftige Antwort auf meine Fragen geben.
In ihren Gastbeitrag im Spiegel mit dem Titel "Spaltet die Deutsche Bank auf!" vermitteln Sie zurecht den Eindruck, dass die Deutsche Bank mit einer Bilanzsumme von "rund 1,8 Billionen Euro" ein Systemrisiko ist. Weiter heißt es "der Derivate-Bestand der Deutschen Bank von nominal fast 42 Billionen Euro" ist problematisch und "Nur ein verschwindender Bruchteil davon ist mit Eigenkapital abgesichert." Auch das mag stimmen, ist aber im Kontext ihres Artikels überhaupt nicht nachvollziehbar.
In einem Artikel der FAZ ist zu lesen, dass nur JP Morgan einen größeren Derivatebestand als die Deutsche Bank hat (70 Billionen Dollar) und dass das Volumen am gesamten Derivate-Markt auf "710 Billionen Dollar gewachsen" ist.
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/50-billionen-euro-deutsche-bank-hat-hohen-derivatebestand-12967565.html
Besonders merkwürdig erscheint der Vergleich zwischen dem weltweiten Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 73 Billionen in 2016 mit dem Volumen auf dem Derivatemarkt in Höhe von 710 Billionen Dollar, Zumal das Welt-BIP die Summe aller weltweiten Transaktionen in einem Jahr darstellt.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/159798/umfrage/entwicklung-des-bip-bruttoinlandsprodunkt-weltweit/
Und nun meine Fragen an Sie, die in Ihrem Artikel unbeantwortet blieben:
- In welchem Verhältnis stehen das Welt-BIP und die weltweiten Devisenumsätze?
- Welche Risiken erwachsen für die Deutsche Bank aus ihrem Anteil am weltweiten Derivate-Umsatz in Höhe von ca. 50 Billionen und
- welche Risiken hätte der Steuerzahler zu tragen, wenn er für die Deutsche Bank bürgen müsste?
VG
Manuel Emmler
PS: Ich kann es verstehen, wenn Ihnen die Fragen zu detailliert sind. Ich würde mich nur freuen, wenn Sie mir die Relationen und Zusammenhänge erklären würden!