Frage an Sahra Wagenknecht von Claus M. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Dr. Wagenknecht, Sie möchten gerne die finanzielle Situation aller Mitbürger verändern. Warum setzen Sie sich nicht für die "Monetative" ein?
Mit freundlichem Gruß
Claus Meyer
Sehr geehrter Herr Meyer,
vielen Dank für Ihre Zuschrift. Mit den Anregungen der Monetative e.V. setze ich mich gerne inhaltlich auseinander. Tatsächlich finden sich ja auch wichtige Forderungen der LINKEN bei Monetative e.V. wieder, wie eine Direktfinanzierung der Staaten durch die EZB oder eine strikte Kontrolle der aufgeblähten Finanzmärkte.
Um das Geschäft der Banken mit der Staatsverschuldung zu beenden und die Staaten so von den Zinsdiktaten der Finanzmärkte zu befreien, sollten sich die Staaten bei der Europäischen Zentralbank in einem festgelegten Rahmen direkt Geld leihen dürfen. Dann könnten sich Staaten wie Griechenland statt zu 8 Prozent das benötigte Geld für 0,25 Prozent leihen, so wie es die Banken im Moment bei der EZB auch tun. Denn an der Differenz zwischen Leitzins und den Zinsen für Staatsschulden verdienen ausschließlich die Banken. Die Staaten -und damit die Allgemeinheit - zahlen bei diesem Modell die Zeche. Die These der "Unabhängigkeit" der Zentralbank ist nur ein Euphemismus dafür, das Geld und die Kreditwirtschaft dem Finanzsektor zu überlassen, wie es der US-amerikanische Ökonom Michael Hudson formuliert hat.
Mit freundlichen Grüßen
Sahra Wagenknecht