Frage an Sahra Wagenknecht von Ralf O. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Wagenknecht,
seit der Hannovermesse kursiert das Schlagwort "Industrie 4.0", das auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel enthusiastisch propagiert und gehypt und als Vorbedingung für ein zukunftsfähiges Deutschland gesehen wird..Laut Experten soll es sich mit den "smart facories", die mit RDFI-Chips, Internet of THinks und dezentralen Produktionsprozessen um die 4. industrielle Revolution handeln.Glauben sie, dass die Industrie 4.0 real werden wird? Was bedeutet das--massiven Abbau von Arbeitsplätzen und nur noch Softwareingenieure und MINT-Spezialisten?
Wird durch Industrie 4.0 auch der Fachkräftemangel behoben und zugleich die Immigration gestoppt? Hat die Linke schon Antworten darauf, wie man die Industrie 4.0 sozial gestalten kann?
Was passiert, wenn dabei 5- 10 Millionen Aberitskräfte freigesetzt werden sollten--wäre dies der endgültige Kollaps unserer Sozial- und Renetensysteme? Müsste man da eine Maschinensteuer oder Steuern auf Wirtschaftswachstum und Produktivitätszuwächse zur Finanzierung der Sozialsysteme einführen? Wie sehen Sie und die Linke das?
Sehr geehrter Herr Ostner,
ich halte eine aktive, öffentliche und sozial-ökologische Industriepolitik für notwendig, um eine weitere De-Industrialisierung in Deutschland und Europa zu verhindern und um Arbeitsplätze - auch im Handel, Gewerbe und in anderen Dienstleistungsbereichen, die ohne einen industriellen Sektor zugrunde gehen würden - zu sichern. Näheres zu den industriepolitischen Vorstellungen der LINKEN finden sie unter http://www.die-linke.de/fileadmin/download/dokumente/programm_der_partei_die_linke_erfurt2011.pdf , vor allem im Kapitel "IV. Linke Reformprojekte - Schritte gesellschaftlicher Umgestaltung".
Mit freundlichen Grüßen
Sahra Wagenknecht