Portrait von Sahra Wagenknecht
Sahra Wagenknecht
BSW
27 %
98 / 364 Fragen beantwortet
Frage von Joerg L. •

Frage an Sahra Wagenknecht von Joerg L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Wagenknecht,

mit großem erschrecken muss man leider aktuell feststellen, wie man muss schon sagen "kaputt" der Arbeitsmarkt in Deutschland leider momentan ist, sh. Suchmaschinen wie stepstone.de ect..
Fast nur noch befristete und sogar fast nur noch geringer bezahlte über Leiharbeit angebotene Stellen, selbst als qualifizierter, erfahrener Einkäufer.Katastrophal!

Wie soll das aus Ihrer Sicht denn weiter gehen ?

Fast 20 bald 30, dann 50 Prozent der ArbeitnehmerInnen in befristeten und schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen ? Wo bleibt da die Teilhabe am immer noch wachsenden BIP und Reichtum ?
Warum schickt das viertreichste! Land der Welt, Menschen immer mehr in Niedriglöhne bzw. Hungerlöhne, in Armut, in Suppenküchen; an Tafeln und in die Altersarmut ? Wegen welchem Wettbewerb ? Wem nützt es ? Warum wird die Leistung von Millionen ArbeitnehmerInnen immer weniger dabei anerkannt ? Geht das nicht auch aus volkswirtschaftlicher Sicht auch anders ?

Und warum wird diese Fragen nicht endlich einmal der Bevölkerung beantwortet ?
Es wird Zeit Fakten DEUTLICH zu benennen und TEILHABE in Form von höheren Löhnen und Renten einzufordern und nicht nur "Spielgeld" (von wegen Investitionen - Wo denn in Hedgefonds ?)" an Banken, Versicherungen und andere Vermögende zu verschenken !! Vielen Dank dafür.

Portrait von Sahra Wagenknecht
Antwort von
BSW

Sehr geehrter Herr Lindeholz,

herzlichen Dank für Ihr Statement und Ihre Fragen.

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Während das Vermögen der oberen Zehntausend beträchtlich gewachsen ist, haben die Agenda2010-Parteien mittels Hartz IV, Leiharbeit und Minijobs einen riesigen Hungerlohnsektor geschaffen: Die monatlichen Reallöhne sind seit 2005 um sieben Prozent nach unten gegangen. Bei den Renten sieht es nicht besser aus, viele Menschen erhalten heute schon Armutsrenten, von denen man kaum leben kann. Ihre Beschreibung spiegelt die aktuelle Situation sehr gut wider.

Zu dieser katastrophalen Politik gibt es aber Alternativen. So würde zum Beispiel ein gesetzlicher, flächendeckender Stundenlohn von mindestens zehn Euro die Situation vieler Beschäftigter erheblich verbessern. Nötig sind des Weiteren die Rücknahme der Rentenkürzungen und vor allem grundlegende Schritte, endlich Verteilungsgerechtigkeit herzustellen: DIE LINKE fordert deshalb eine Millionärssteuer in Deutschland und eine europaweite Krisenabgabe für Reiche. Die Nutznießer der Krise sollen auch zahlen! Für weitere Forderungen der LINKEN möchte ich Sie auf die Website der Linksfraktion aufmerksam machen: www.linksfraktion.de .

Viele Grüße
Sahra Wagenknecht

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Sahra Wagenknecht
Sahra Wagenknecht
BSW