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Sahra Wagenknecht
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Frage von Marco G. •

Frage an Sahra Wagenknecht von Marco G. bezüglich Finanzen

Hallo Frau Wagenknecht,

wenn ich die aktuellen Debatten über Finanzkrise / Staatsverschuldung verfolge, scheinen sie zu den sehr wenigen Bundestagsabgeordneten zu gehören, die die Problematik verstehen und gleichzeitig auch noch die Probleme beim Namen nennen. Ein wesentlicher Punkt wird dabei komplett ignoriert:

Privatpersonen vertrauen den Banken ihr Geld an und diese verleihen es mehrfach (zum Beispiel zehnmal) weiter, legal durch die wundersame Regel der multiplen Geldschöpfung. Wenn nun Griechenland, Deutschland oder ein anderer Staat einen Kredit aus diesen neu geschöpften (einfach in den Computer eingetippten) Geldern aufnimmt, warum darf eine Bank dafür Zinsen von Griechenland oder Deutschland kassieren? Wenn schon durch diese Kreditaufnahme die Geldmenge erhöht wird, dann sollte die Geldschöpfung in geregelten Grenzen dem Staat obliegen (wie bei der Notenpresse). Heute zutage ist fast alles Geld Giralgeld und dem Staat entgeht die Seigniorage (Geldschöpfungsgewinn). Das soll für Deutschland alleine 70 Milliarden Euro pro Jahr ausmachen, die die letztendlich im Privateigentum stehenden Banken kassieren. Rechnet man dies über viele Jahre mit Zinseszinsen dann wären die Staatsverschuldungen entweder nicht vorhanden oder zumindest deutlich geringer.

Falls sie diesem in meinen Augen fundamentalen Punkt zustimmen können, setzen Sie sich dafür ein, dass künftig der (girale) Geldschöpfungsgewinn der Allgemeinheit zugute kommt?
Ich könnte mir vorstellen, dass dem zumindest 90% der Bevölkerung zustimmen würden bei Kenntnis der Sachlage (Zinsen + Zinseszins....zinsen aus Staatsschulden zahlen wir ja fast alle über die Steuern und erhöhte Gebühren, in Produkten eingepreist etc.).

Danke.

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