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Frage von Stefan S. •

Frage an Sahra Wagenknecht von Stefan S. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Wagenknecht,

ein Konzept Ihrer Partei zur Bewältigung der Euro-Krise sieht ja u. a. die Errichtung einer so genannten Europäischen Bank für öffentliche Anleihen vor, bei der die Staaten künftig über die EZB ihre Kredite aufnehmen. Wie darf ich mir dies praktisch vorstellen? Meine Vermutung geht dahin, dass die Staaten weiterhin Anleihen ausgeben und diese dann indirekt über die neue Bank für öffentliche Anleihen von der EZB gekauft werden.

Das Kaufen von Staatsanleihen durch die EZB wird jedoch von nahezu allen Ökonomen äußerst kritisch gesehen. Selbst wenn man die Kompetenz der Mainstream-Ökonomen aufgrund von Fehleinschätzungen in der Vergangeheit in Frage stellt, so sind die Argumente der dahinschwindenden Unabhängigkeit der EZB, sowie die Gefahr der Inflation m. E. nach nicht so leicht von der Hand zu weisen. Wie sehen Sie das?

Des Weiteren sprechen Sie und Ihre Partei von zinsgünstigen Krediten durch die EZB. Darf ich mir darunter vorstellen, dass der Zins unabhängig von der Kreditwürdigkeit des jeweiligen Staates immer niedrig ist? Wie sehen Sie hier die Anreizprobleme für die Staaten ihre Schulden möglichst gering zu halten und ihre Ausgaben möglichst nur über Steuereinnahmen zu finanzieren?

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Schedel

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