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Sahra Wagenknecht
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Frage von Thomas S. •

Frage an Sahra Wagenknecht von Thomas S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Waggenknecht,

da nicht anzunehmen ist, daß einfachere, aber akzeptabel bezahlte Arbeit, für mehrere Millionen Menschen, zu aquirieren wäre, betrachte ich diese Vorstellung, als ein relevantes, zukünftiges Problem, von größerem, über- parteilichem Rang.

Nehmen wir mal an, die Arbeitslosen, würden sich auf normalen Weg, nicht in akzeptabel bezahlte Arbeit vermitteln lassen, nehmen wir weiter an, dass sich 60%, eben jener, überhaupt nicht mehr vermitteln ließen. Wie würde, eine von Ihnen (mit-) geführte Regierung, mit diesen Vorgaben umgehen wollen, sofern sich damit überhaupt umgehen ließe. (?) Die Lösung, die sich offensichtlich erschließt, wäre nur recht langfristig, über eine geringere Geburtenrate denkbar, würde ich zumindest meinen dürfen. (!)

Da ich selbst, nur eine begrenzte Antwort auf meine eigenen, diesbezüglichen Überlegungen vorweisen könnte, würde ich Sie, an dieser Stelle, nicht zu einer solchen drängen wollen.

Ihr Sozialpolitisches Engargement, aufrichtig und neutral bewundernd, grüßt
Thomas.S. am 25 Juni 2010

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Schurm,

Arbeitslosigkeit bedeutet für die Betroffenen regelmäßig Armut und Ausgrenzung. Deshalb müssen Bedingungen geschaffen werden, unter denen jeder erwerbsfähige Mensch die Chance erhält, einer seiner Qualifikation entsprechenden Arbeit nachzugehen.

Dass die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland vor allem ein Problem der Vermittlung von Arbeit sei, ist eine der vielen Legenden, die die Regierungen hierzulande - gleich welcher Couleur - der Bevölkerung immer wieder erzählt haben. In Wirklichkeit hat die herrschende Politik durch Privatisierungen öffentlichen Eigentums und mittels Deregulierung des Arbeitsmarktes Arbeitsplatzvernichtung in großem Ausmaß vorangetrieben. Statt diesen verheerenden Weg weiterzugehen, wäre endlich ein Kurswechsel angebracht: Die Einführung hoher sozialer Standards und eines gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von zehn Euro sowie die Anhebung des ALG-II-Regelsatzes auf mindestens 500 Euro noch in dieser Legislaturperiode wären erste Schritte, um die Binnennachfrage hierzulande zu beleben. Dies würde vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen nutzen und viele Arbeitsplatze sichern helfen.

Darüber hinaus ist eine Stärkung des öffentlichen Dienstes nötig. In anderen europäischen Staaten ist dieser deutlich stärker ausgebaut und gibt vielen Menschen eine Beschäftigung. Die LINKE setzt sich zudem für eine deutliche Herabsetzung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich sowie für milliardenschwere Investitionen in die Schaffung neuer Arbeitsplätze ein. Insbesondere Investitionen in den sozialen Bereich und zugunsten des ökologischen Umbaus der Industrieproduktion könnten sinnvolle Alternativen zur Jobvernichtungspolitik der schwarz-gelben Bundesregierung sein. Machbare Konzepte, Arbeitslosigkeit zu überwinden, gibt es also.

Mit freundlichen Grüßen
Sahra Wagenknecht

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