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Sahra Wagenknecht
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Frage von Patrick W. •

Frage an Sahra Wagenknecht von Patrick W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Wagenknecht,

was spricht Ihres Erachtens gegen die Einführung des Mehrheitswahlrechts?
(...vom Eigeninteresse der Parteien abgesehen.)

Mit freundlichen Grüßen

Patrick Wüller.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Wüller,

vielen Dank für Ihre Frage.

Einige prominente Vertreter der konservativen Seite befürworten die Einführung eines relativen Mehrheitswahlrechts. Bei einem solchen Wahlverfahren zieht in jedem Wahlkreis nur derjenige Kandidat in das Parlament ein, der die meisten Stimmen erhält, selbst wenn dieser lediglich 10 oder 20 Prozent der Stimmen auf sich vereinen kann. Alle anderen Kandidaten gehen aber leer aus. Dieses Wahlverfahren führt letztlich dazu, dass die Interessen relevanter Bevölkerungsteile nicht mehr im Parlament vertreten werden. Das Mehrheitswahlrecht würde vor allem den großen Parteien nutzen und die politische Arbeit der LINKEN wie auch die kleinerer Parteien erheblich erschweren, da diese es – anders als die großen, etablierten Parteien - in der Regel bedeutend schwerer haben, ganze Wahlkreise für sich zu gewinnen.

Es ist offensichtlich auch kein Zufall, dass die Debatte um das Mehrheitswahlrecht im Zusammenhang mit der Erstarkung der LINKEN neu entflammt ist – schließlich gibt es konservative und vermögende Kreise, die ein Interesse an einer einflusslosen, im Parlament schwach vertretenen LINKEN haben. Einige haben diese Absicht sogar öffentlich zugegeben. Kurzum: Die Einführung eines Mehrheitswahlrechts in Deutschland wäre jedenfalls ein Rückschritt in puncto Demokratie.

Mit freundlichen Grüßen

Sahra Wagenknecht

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