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Sahra Wagenknecht
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Frage von Philipp I. •

Frage an Sahra Wagenknecht von Philipp I. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Wagenknecht,

auf Wahlplakaten der LINKEN zur Bundestagswahl wurde oft der Begriff "soziale Gerechtigkeit" genannt. Was bedeutetet er für Sie und wie soll ihrer Meinung nach Deutschland sozialer gestaltet werden?

Mit freundlichen Grüßen,

Philipp Immler,11 Jahre

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Lieber Philipp,

in Deutschland gibt es viele Menschen, die sehr wenig zum Leben haben. Die Armut hierzulande weitet sich immer mehr aus. Auf der anderen Seite gibt es einige wenige Menschen, die über riesige Vermögen verfügen und sehr hohe Einkommen beziehen. Was an Reichtum bei den Multimillionären und Milliardären angehäuft wird, fehlt bei den Armen. Die Regierenden in Deutschland machen eine Politik, die diese fatale Entwicklung unterstützt. Das ist sozial ungerecht.

DIE LINKE will diese Entwicklung umkehren und eine Politik der sozialen Gerechtigkeit durchsetzen. Soziale Gerechtigkeit bedeutet, dass jeder Mensch - unabhängig von seiner Herkunft – gleichberechtigt am sozialen, kulturellen und politischen Leben teilhaben kann und nicht nur eine Minderheit von wenigen Reichen. Dies erfordert, eine Reihe von sozial-politischen Entscheidungen zu treffen, die zum einen den vorhandenden Reichtum grundlegend anders verteilen – und zwar zugunsten der Mehrheit der Bevölkerung. Hohe Einkommen und große Vermögen müssen also deutlich stärker belastet werden. Die dadurch gewonnenen Einnahmen müssen dazu genutzt werden, den Lebensstandard der Ärmeren deutlich anzuheben. Jeder Mensch muss eine sozial gesicherte Zukunft haben. Darüber hinaus müssen die Beschäftigten und die Politik erheblich mehr Einfluss auf die wirtschaftlichen Abläufe zurückgewinnen.

Um diese Ziele zu erreichen, schlägt DIE LINKE konkrete Maßnahmen vor. DIE LINKE setzt sich unter anderem ein für:

1. ein Steuersystem, welches große Vermögen, hohe Einkommen, Erbschaften und Gewinne stärker für die Finanzierung des Gemeinwesens heranzieht,

2. die Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von zehn Euro pro Stunde,

3. mehr Investitionen in die soziale Infrastruktur und in die Bereiche Bildung und Ausbildung, Kinderbetreuung, Pflege und Umweltschutz,

4. eine starke öffentliche Daseinsvorsorge, die nicht in private sondern in die öffentliche Hand gehört,

5. die Abschaffung von Hartz IV,

6. eine soziale Grundsicherung, die bedarfsorientiert und repressionsfrei gestaltet ist und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht

7. die Erhöhung des Kindergeldes und Einführung einer Kindergrundsicherung, die Kinderarmut verhindert

8. eine armutsfeste Rente und eine solidarische Bürgerversicherung im Gesundheits- und Pflegebereich, in die alle Erwerbstätige – auch Abgeordnete, Beamte und Selbstständige - einzahlen sollen

Dies ist nur ein Auszug von wichtigen sozial-politischen Maßnahmen, die DIE LINKE vorschlägt und die dazu beitragen sollen, soziale Gerechtigkeit in Deutschland wieder herzustellen. Genauere Informationen zu den einzelnen Maßnahmen können auf der Website http://www.linksfraktion.de nachgelesen werden.

Beste Grüße,

Sahra Wagenknecht

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