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Frage von Harald S. •

Frage an Sahra Wagenknecht von Harald S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Wagenknecht,

Meine Frage:
Sind Demokratie und Kommunismus überhaupt vereinbar?

Mit freundlichen Grüßen
Harald Schwager

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Schwager,

wo nur noch der Profit regiert, einige hundert Konzerne über die Lebensperspektiven von Millionen Menschen bestimmen und ganze Bevölkerungen geplündert werden, bleibt kein Raum für Demokratie. Für viele Menschen wird – gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise - immer deutlicher sichtbar, wer die eigentlich Regierenden sind. Merkel und Westerwelle vollstrecken im Prinzip, was Ihnen Ackermann und Co. diktieren. Sparpakete zulasten der Armen und Schwachen auf der einen Seite, sprudelnde Gewinne für Vermögende und Konzerne auf der anderen. Mit Demokratie hat diese Ungleichbehandlung nicht mehr viel zu tun, aber dafür um so mehr mit Kapitalismus.

Wirkliche Demokratie ist meines Erachtens nur dort möglich, wo nicht mehr der maximale Profit das Maß aller Dinge ist, sondern die Wirtschaft auf das Wohl der Allgemeinheit orientiert, wo Solidarität und Kooperation statt gnadenloser Konkurrenzkampf angesagt ist und extreme soziale Ungleichheiten überwunden sind. Ich denke, dass eine wirklich sozialistische Gesellschaft dieser eben beschriebenen Welt am ehesten gerecht wird. Klar ist jedenfalls, dass der neoliberal entfesselte Kapitalismus auf die Demokratie zerstörerisch wirkt. Es gibt daher keinen vernünftigen Grund, sich mit ihm abzufinden. DIE LINKE streitet deshalb für eine sozialistische Gesellschaft als demokratische und soziale Alternative zum Kapitalismus.

Mit freundlichen Grüßen

Sahra Wagenknecht

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