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Sahra Wagenknecht
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Frage von Kurt E. •

Frage an Sahra Wagenknecht von Kurt E. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrte Frau Wagenknecht,

am 26.02.2010 haben Sie und Ihre Fraktion im Bundestag der Opfer des Luftangriffs von Kunduz gedacht. Das Gedenken hat meine Zustimmung, seine Form nicht. Meine Fragen nun:
1. Wie stehen Sie zum Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan?
2. Gedenken Sie der Opfer des sowjetischen Einmarsches?
3. In welcher Form gedenken Sie der Opfer des sowjetischen Einmarsches? Öffentlich und öffentlichkeitswirksam?

Für Ihre Antworten danke ich Ihnen schon vorab.

Mit freundlichen Grüßen

Kurt Elsässer

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Elsässer,

selbstverständlich gedenke ich auch jener Opfer, die im früheren Afghanistan-Krieg bis 1989 umgekommen sind. Jeder Krieg ist furchtbar. Er bringt immer Opfer und unmenschliches Leid mit sich. Daher lehne ich Kriege als Mittel der Politik grundsätzlich ab.

Die US-Regierung hatte damals radikale Islamisten, die Mudschaheddin und pakistanische Söldner und später die Taliban in der kriegerischen Auseinandersetzung mit der UdSSR und der säkularen Nadschibullah-Regierung bzw. der Nordallianz mit Waffen und Geld massiv unterstützt und letztendlich auch den Taliban zur Macht verholfen, die dann später Massaker an der Zivilbevölkerung durchführten und ein regelrechtes Schreckensregime in Afghanistan errichteten.

Nach den furchtbaren Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA, die fast 3000 Amerikanern das Leben kosteten, begannen im Oktober 2001 die NATO-Staaten unter Führung der USA einen Krieg gegen Afghanistan, der bis heute anhält und viele tausend Todesopfer gefordert hat. Die LINKE hat sich im Unterschied zu allen anderen Bundestagsfraktionen von Beginn an gegen diesen Krieg gestellt. Auch da die Bundesregierung aber trotz aller Proteste unbeirrt auf Fortführung des brutalen Kriegs setzt - ein kompletter Abzu der Bundeswehr ist selbst nach 2014 nicht in Sicht -, war es notwendig, dass die LINKE das Leid der afghanischen Zivilbevölkerung auch öffentlichkeitswirksam mit dieser Aktion, die Sie erwähnt haben, zur Sprache bringt. Ich halte sowohl Inhalt als auch Form dieser Aktion für angemessen, denn es geht schließlich um das Leben und die Zukunft der afghanischen Bevölkerung, die nicht länger Elend und Krieg ertragen möchte.

Mit freundlichen Grüßen,
Sahra Wagenknecht

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