Frage an Sahra Wagenknecht von Michael H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Wagenknecht
Der weltweite Kapitalismus geht gerade in allen Ländern den Bach runter,die Staatengemeindschaft führt eine aussichtslosen Krieg im Irak und in Afgahnistan.Die Kosten dafür sind nicht ab zu sehen.Deutschland nimmt einen Kredit auf für 2010 der unseren Kindern und Enkeln die Lust sich an uns zu Erinnern gehörig verderben wird,und unsere zumeist unverschuldeten arbeitslosen Mitmenschen sollen zum Arbeitsdienst verdonnert werden.In Haiti ist Weltuntergang und unsere Regierung gibt 7,5 Millionen Euro Sofortspende aus Steuergeldern wo doch soeben Banken ,die durch Ihre Gier selbst verschuldet in Not geraten sind, mit milliardenschweren Bürgschaften gerettet werden. Jetzt meine Frage :Ist unsere perverse Welt noch zu retten?Ich komme da einfach nicht mehr mit und meine Ohnmacht, das es mir im Bewusstsein ist nichts dagegen machen zu können wird wirklich unerträglich.Ein Beispiel aus unserer Tageszeitung,der Freien Presse:In der oberen Hälfte Berichte aus Haiti und diesem ganzen herzzereissende Elend und die zweite Hälfte der Ball in der Dresdner Semperoper.Ich wäre Ihnen dankbar wenn Sie mir sagen könnten wie man das alles verkraften soll ohne an eine neue Revolution zu denken.
mit freundlichen Grüssen auch an den Staatsschutz ,
Michael
Sehr geehrter Herr Hoferichter,
vielen Dank für Ihre Frage.
Nehmen wir als Beispiel die Partei DIE LINKE: Sie ist Teil der Protestbewegung gegen Sozialraub, Privatisierung und Kriege. DIE LINKE hat derzeit rund 78.000 Mitglieder. Das ist nicht schlecht, aber bei weitem noch nicht ausreichend, um die nötige Mobilisierungskraft und Präsenz in der Gesellschaft zu erreichen. Ich denke, in der nächsten Zeit wird es vor allem darum gehen, dass sich mehr Menschen organisieren und sich gegen die Politik des Establishments zur Wehr setzen. Wir brauchen in Deutschland ähnliche Verhältnisse wie in Frankreich: Große Demonstrationen, zivilen Ungehorsam und politische Streiks. Anders wird man diesem Kapitalismus kaum noch soziale Zugeständnisse abkämpfen können.
Mit freundlichen Grüßen
Sahra Wagenknecht