Sabrina Gehder
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Thomas N. •

Frage an Sabrina Gehder von Thomas N. bezüglich Verkehr

Hallo Frau Gehder,

kaum wird das Wetter besser, sind sie wieder im Grünzug West zu beobachten, die Problembewohner dieses Stadtteils. Sowohl im Abschnitt Halmer Weg - Schwarzer Weg als auch in Höhe der Moorstr. finden sie sich schon morgens gegen 09:00 ein und konsumieren ihr tägliches Bierchen. Im Laufe des Tages wächst diese Gruppe stetig und "diskutiert" lautstark und zunehmend alkoholisiert über Gott und die Welt. Mir als Anwohner graut vor dem Sommer, denn spätestens dann ist der Grünzug West in diesen Bereichen nicht mehr für Normalbürger passierbar und die Nutzung des eigenen Balkon bzw. Garten zum Grünzug wird unerträglich. Diverse Versuche, diese unmögliche Situation in den Griff zu bekommen durch Hiferufe an die Polizei und/oder dem Streetworker haben lediglich dazu geführt, dass unser Gartenzaun noch ausführlicher als sonst schon zum öffentlichen WC verkommt.

Was bleibt ist der Versuch, schnellstmöglich den Stadtteil zu verlassen und in eine weniger problematische Gegend zu ziehen. Einen letzten Versuch möchte ich jedoch noch wagen: In der Bürgerinitiative wohnliches Gröpelingen haben wir den darüber diskutiert, im Grünzugwest ein Alkoholverbot auszusprechen, denn nur hiermit hätten die Behörden eine rechtliche Handhabe diesen störenden und ärgerlichen Gelagen entgegen zu treten.

Ich möchte daher gerne wissen, wie Sie und die Grünen hierzu stehen und ob dieses Alkoholverbot Ihre Unterstützung findet.

Es wäre schön, wenn aus "Gröpelingen vermüllt und verkommt" demnächst wieder mit mehr Selbstbewusstsein "Gröpelingen macht sich" würde.

Mfg
Th. Niemann

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Herr Niemann,

vielen Dank für Ihre Frage. Die besagte Gruppe ist mir bekannt, ich komme beim Joggen und Spazierengehen im Grünzug auch häufiger an den Treffpunkten vorbei. Auch der Vorschlag des Alkoholverbots wurde bei den Gröpelinger Grünen schon diskutiert.

Grundsätzlich haben alle Menschen das gleiche Recht, sich im Grünzug aufzuhalten, auch die angesprochenen Personen. Dabei gilt natürlich auch, dass sich alle an die Regeln halten müssen. Das gelingt jedoch nicht immer. Der Beirat befasst seit langem regelmäßig mit dem Thema, doch viele Versuche, wie z.B. das Abmontieren von Parkbänken, trugen nicht dazu bei, die Situation zu entschärfen. Von Seiten des Sozialarbeiters wird nun meiner Meinung nach bereits gute Arbeit geleistet, die aber noch intensiviert werden muss. Besonders das Notdurft-Problem ist nicht hinnehmbar.

Ein Alkoholverbot im Grünzug halte ich jedoch nicht für zielführend. Einerseits träfe ein solches Verbot nicht nur diese Gruppe, sondern alle Bürger, von denen viele das als Bevormundung empfinden würden. Zum anderen wäre ein Verbot kaum kontrollierbar und zum dritten würde es lediglich dazu führen, dass sich die Gruppe nicht mehr im Grünzug trifft, sondern z.B. auf dem Parkplatz am Getränkemarkt.

Statt mit Verboten zu operieren, sollte die Sozialarbeit und die Armutsbekämpfung im Stadtteil ausgebaut werden. Das würde langfristig auch dem ein oder anderen aus dieser Gruppe helfen, eine sinnvollere Beschäftigung zu finden.

Mit freundlichen Grüßen,
Sabrina Gehder