Frage an Sabine Zimmermann von Martin H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Zimmermann,
ich hätte die Frage an Sie, ob Sie eventuell in der Lage sind, etwas Substanzielles zu der Werksschließung und der Nichtübernahme des Süßwarenwerkes in Wilkau-Haßlau zu veröffentlichen. Mich interessiert vor allen Dingen, dass es ja offensichtlich zwei verschiedene Welten gab: Die CDU, die mit Haribo in engem Kontakt stand und bereits die Mitarbeiter*innen woanders hin vermittel zu vermitteln half und die SPD-Seite um Martin Dulig, die Hoffnungen in eine Katjes-Übernahme steckten. Woran scheiterte denn nun die Übernahme tatsächlich? Wohin wurden die Mitarbeiter*innen denn vermittelt? Wer wusste wann was? Vielleicht haben Sie als Abgeordnete dort mehr Informationen oder können Sie bekommen, dass man sich ein aufgeklärtes Bild machen kann.
Mit solidarischen Grüßen,
Martin Hilbig
Sehr geehrter Herr H.,
die Diskussion um die Schließung von Haribo in Wilkau-Haßlau sollte meines Erachtens dringend versachlicht werden, da in den letzten Tagen vieles in der Öffentlichkeit behauptet wurde, was aber auch nicht näher belegt werden konnte. Definitive Fakten kann ich Ihnen auch nicht liefern, woran die Übernahme scheiterte. Das können nur beteiligte Akteure wie Haribo und Katjes selber sagen. Allerdings vermuten Insider, dass Haribo alles getan habe, um einen Fortbestand des Werkes in den Händen eines Konkurrenten zu verhindern, zum Beispiel dadurch, dass alle Maschinen demontiert wurden.
Grundsätzlich möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass Haribo einen bislang profitablen Standort geschlossen und diese Schließung seit der Ankündigung im November auch eiskalt betrieben und durchgezogen hat. Damit verlieren die Beschäftigten ihre Arbeit und die Stadt Wilkau-Haßlau einen großen Gewerbesteuerzahler. Wenn nun bereits Beschäftigte neue Jobs gefunden haben, ist dies in erster Linie der Verdienst der Kolleginnen und Kollegen selber und nicht Dritter, wie manch einer behauptet. Dass die Agentur für Arbeit den Vermittlungsprozess unterstützt, ist ihre gesetzlich festgelegte Aufgabe. Persönlich weiß ich, dass einige Beschäftigte eine Anstellung im Automobilbereich gefunden haben. Die Zahlen von Beschäftigten mit einem neuen Arbeitsplatz, die in den Medien dargestellt wurden, sind aber meines Erachtens nur Mutmaßungen und Schätzungen, an denen ich mich nicht beteiligen möchte. Für mich ist viel wichtiger, dass die Kolleginnen und Kollegen tatsächlich schnellstmöglich gute neue Jobs finden.
Freundliche Grüße
Sabine Zimmermann