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Sabine Zimmermann
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Frage von Paul S. •

Frage an Sabine Zimmermann von Paul S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Zimmermann ,

meine Frage an Sie ist folgende. Wieso wird das medizinische Marihuana , welches rund 400 Patienten in Deutschland benötigen, aus dem Ausland bezogen ? Wäre es nicht viel günstiger staatlich kontrolliert in Deutschland dieses Marihuana anzubauen ?

Vielen Dank

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Schnabel,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich Ihnen gerne beantworte.

„DIE LINKE fordert seit vielen Jahren einen umfassenden Zugang zu Cannabis als Medizin, zuletzt in unserem Antrag von 2015 ( http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/063/1806361.pdf ) .

Selbstverständlich ist der staatlich kontrollierte Anbau ein wichtiger Teil, um die Versorgung zu gewährleisten. Schließlich kam es immer wieder zu Engpässen, wie auch die Bundesregierung auf eine Anfrage von uns zugeben musste
( http://www.frank-tempel.de/nc/aktuell/detail/zurueck/drogenpolitik/artikel/antwort-auf-kleine-anfrage-erstattungsfaehigkeit-von-cannabisarzneimitteln-aendert-nichts-an-liefer/ ).

Wohl auch deswegen hat die Bundesregierung in ihrem aktuellen Gesetzentwurf die Gründung einer Cannabis-Agentur vorgesehen ( https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Gesetze_und_Verordnungen/GuV/C/GE_Cannabis_280616.pdf ).

Obwohl uns viele der Maßnahmen nicht weit genug gehen, begrüßen wir doch diesen Schritt, denn er ist die Voraussetzung für einen staatlich kontrollierten Cannabis-Anbau zu medizinischen Zwecken. Das Gesetz soll am 18.-20.01.2017 im Bundestag verabschiedet werden und wird bald darauf in Kraft treten. Nach der Gründung der Cannabis-Agentur wird voraussichtlich der Anbau und die Herstellung von Medizinal-Cannabis ausgeschrieben werden. Sofern es vernünftig umgesetzt wird, sollte in absehbarer Zeit Cannabis aus Deutschland für Schwerkranke zur Verfügung stehen.

Es bleibt zu hoffen, dass die geplante Erstattungsfähigkeit durch die Krankenkassen auch tatsächlich bei den Patientinnen und Patienten ankommt. Schließlich obliegt es in Zukunft den Kassen und ihrem medizinischem Dienst, über die Erstattung zu entscheiden."

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Sabine Zimmermann

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