Frage an Sabine Zimmermann von Arndt K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Zimmermann,
neben vielen anderen Themen ist momentan auch die Debatte um die gesetzliche Regelung der PID aktuell. Mir persönlich ist daran gelegen, dass die PID auch NICHT legalisiert wird. Folgende Gründe sind für mich dabei ausschlaggebend:
1. Menschliches Leben beginnt mit der Verschmelzung von Ei - und Samenzelle. Als solches steht dem ungeborenen Leben volle Menschenwürde und damit auch ein uneingeschränktes Recht auf Leben zu. Dieses Recht wird durch die Selektion nach einer PID massiv verletzt. Die PID widerspricht § 1 des Grundgesetzes.
2. Kein Mensch hat das Recht über Leben und Tod anderer zu entscheiden. Genau das passiert aber bei der PID. Menschen maßen sich etwas an was ihnen nicht zusteht.
3. Durch die PID werden Embryonen ausgesondert, die sich voraussichtlich zu einem kranken oder behinderten Kind weiter entwickeln würden. Neben allen ethischen Bedenken hat diese Art der Selektion möglicherweise auch weitreichende praktische Folgen. Was wäre wenn z.B. die Krankenkassen Behandlungen für Behinderte nicht mehr zahlen weil man deren Entwicklung mit Hilfe der PID voraussehen und verhindern kann?
4. Ich befürchte eine zunehmende Diskriminierung Behinderter in unserem Land. Wenn Embryonen mit bestimmten Gendefekten oder Krankheiten ausgesondert werden wird indirekt auch den Menschen das Lebensrecht abgesprochen die mit solchen Beeinträchtigungen geboren wurden und die seit Jahren damit leben. (Schon heute werden aufgrund der Pränataldiagnostik über 90 % aller ungeborenen Kinder mit Down - Syndrom abgetrieben!)
5. Mir ist klar, dass Eltern unter den schweren Krankheiten ihrer Kinder leiden und ähnliches in Zukunft vermeiden wollen. Es gibt allerdings kein Recht auf gesunde Kinder und auf ein Leben ohne Risiken. Das Lebensrecht des ungeborenen Lebens muss diesem Wunsch gegenüber im Vordergrund stehen.
Wie stehen Sie persönlich dazu? Welchen der im Parlament kursierenden Gesetzesentwürfe favorisieren Sie?
Ihr
Arndt Kretzschmann