Frage an Sabine Waschke von Margot A. bezüglich Humanitäre Hilfe
Guten Tag Frau Waschke,
Seit ca eineinhalb bis zwei Jahren beobachten wir, dass Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (die seit 2015 unter großem finanziellem Aufwand und mit enormem Engagement der Mitarbeiterinnen aufgebaut wurden) heruntergefahren und geschlossen werden. Gleichzeitig leben massenhaft junge Menschen in griechischen Flüchtlingslagern unter grauenhaften Bedingungen. Seit Monaten diskutieren deutsche PolitikerInnen ohne Ergebnis ob einige hundert oder nur einige Dutzend von diesen Menschen bei uns aufgenommen werden .
Wir finden dieses Gebaren sowohl gegenüber den geflüchteten Menschen als auch gegenüber Griechenland, einem der ärmsten Länder Europas, beschämend und unwürdig! Wie stehen Sie zu dieser Situation? Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass Hessen geflüchtete Menschen aufnimmt!
Mit freundlichen Grüßen,
M. A. und H. G.
Hallo Frau Margot Arabin,
ja auch für mich ist es beschämend, dass es einem wirtschaftlich so starkem Land wie Deutschland nicht gelingt unbegleitete Kinder und Jugendliche aus den Flüchtlingslagern in Griechenland nach Deutschland zu bringen. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich dafür schon seit geraumer Zeit ein. Vor Wochen ist es endlich gelungen eine Einigung mit unserem Koalitionspartner der CDU/CSU zu finden. Ich war allerdings enttäuscht über die doch geringe Zahl der Kinder und Jugendlichen, die nach Deutschland kommen sollten. Das ist aber auch bis heute nicht gelungen und es musste erst ein kleines Land wie Luxemburg vorangehen um Bewegung in die Sache zu bringen.
Besonders unverständlich ist mir die Haltung von CDU/CSU vor dem Hintergrund, dass es ja in Deutschland einige Städte wie z.B. Marburg bei uns in Hessen gibt die ganz klar ihre Bereitschaft signalisiert haben Kinder und Jugendliche aufzunehmen (Sichere Häfen). Ich hoffe sehr dass es trotz Corona-Krise nun endlich gelingt unbegleitete Kinder und Jugendliche aus den Flüchtlingslagern in Griechenland zu holen.