Frage an Sabine von der Beck von Frank O. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau von der Beck,
als Sprecherin der Grünen-Fraktion im RVR haben Sie am 31.05.2013 in der WAZ die Frage gestellt "Können wir aus den Müllhalden Wertstoffe gewinnen ("Urban Mining")?"
Wie ernst ist es dem RVR mit diesem Thema? Wird dieses Thema aktiv unterstützt?
Wie ernst ist es der Partei mit diesem Thema? Gibt es bereits Initiativen auf Landes- oder Bundesebene um auf diesem Gebiet z. B. Forschung zu betreiben?
Mit freundlichen Grüßen und Glückauf,
Frank Otto
Sehr geehrter Herr Prof. Otto,
beim Ideenwettbewerb Ruhr geht es darum, die Regionalplanung, die durchaus Zeithorizonte von 30 bis 50 Jahren haben kann, auf eine solide und ganzheitliche Basis zu stellen. In diesem Zusammenhang erschien es mir angebracht, das Thema „urban mining“ zu benennen. Bekanntlich lagern in älteren Deponien Wertstoffe, deren Hebung derzeit nicht wirtschaftlich ist bzw. mit Risiken (Schadstoffemissionen, Ausgasungen, Explosionsgefahr etc.) verbunden ist, die nur schwer kalkulierbar sind. Es ist aber nicht auszuschließen, dass es sich in einigen Jahren, vielleicht aber auch erst sehr viel später, durchaus Technologien vorhanden sind, die es erstrebenswert machen könnten, Deponien zu öffnen und einem geordneten Recycling zuzuführen. Erste Ansätze dazu gibt es etwa in Belgien, in Houthalen-Helchteren. Mein Anliegen war es, diesen Umstand für die Regionalplanung bereits rechtzeitig, zu Beginn eines neuen Regionalplanungsprozesses, zu benennen; um zu verhindern, dass vorhandene Deponien planerisch „versehentlich“ - etwa mit der Ausweisung von Wohnbebauung - so abgeriegelt werden, dass ein späteres „urban mining“ mit nachfolgendem Flächenrecycling - zum Beispiel aus logistischer Sicht (LKW-Verkehre, Lärmschutz, Abstände etc.) - völlig unmöglich gemacht wird Der Forschungsbedarf ist sicherlich hoch, eine Konkretisierung der Debatte im politischen Raum steht noch am Beginn.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine von der Beck