Frage an Ruth Hieronymi von Mark D. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Ruth Hieronymi,
ich weiss nicht, ob ich hier überhaupt richtig bin !
Mein Anliegen ist groß! Leider zu Groß für die regulierte "(grrr)" Anzahl an Zeichen hier im Forum !
Ich bin lediglich ein kleiner Bürger, 34 Jahre alt und nun seit meinem 19ten Lebensjahr nach Abschluß einer handwerklichen Lehre, in dem kleinen und bescheidenen Dienstleistungsunternehmen meines Vaters als Schlosser tätig.
Und das wollte ich so - Ich wollte nicht nach oben. Ich wollte fleißig Arbeiten.. Schaffe Schaffe Häusle bauen. Eine Familie gründen und einfach nur " Mensch sein ".
"Große Dinge " wollte ich "Großen Menschen" überlassen, aber die haben mich verlassen. Die "Großen Dinge" liegen gelassen !
Es mag wohl sein, das ich im Grunde einfacher gestrickt bin, als viele Hochschulabsolventen, Ärzte, Juristen etz .
Aber für den Grundsatz :
" Wer fleißig arbeitet ; soll davon auch Leben können!!" ,
sollten auch wir proletariaten genügend Verstand aufbringen können.
Täglich präsentieren die Medien "Schreckens-Szenarien", hier bei uns in Deutschland und Global . Durchdrungen von Macht und Geld !!!
Ich möchte das hier nicht breit treten, denn es ist publik und breit genug !!! Aber keiner schreitet ein ! Niemand !
Man hat schlicht und ergreifend das Gefühl, das es hier nur um Geld geht. Teilweise nimmt es gar perfide Züge an. Siehe Nokia Bochum.
Jetzt gerade im Moment bedrückt mich noch das Gefühl, das man evtl. über Menschen wie mich lacht.
Bei 200 - 220 Std mtl. kommt man auf 1300,00€ -1400,00 € und ein Packet Butter kostet 1,20 €. Sprit 1.40 €
Miete : 480 € mtl
Strom : 110 € mtl
Versicherungen 150 € mtl
Familie / Tochter 312 € mtl
KFZ 180 € mtl (keine privaten Fahrten)
Urlaub : Geht nicht
Sparen : Geht nicht
Tochter Bildung, damit Sie nicht Selbiges erleben muss : GEHT NICHT!
Bitte um Ratschlag !!!
Sehr geehrter Herr Dorth,
Ihre E-Mail vom 28 Februar 2008 habe ich erhalten.
Auch ich bin der Meinung, dass sich fleißiges Arbeiten lohnen und es eine normale Lebensgestaltung ermöglichen muss. Dies ist vor allem Aufgabe der einzelnen Staaten.
Mit dem so genannten Lissabon-Prozess haben die Staats- und Regierungschef im Jahr 2000 in Lissabon beschlossen, diesen Prozess dadurch zu unterstützen, dass die EU bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensgestützten Wirtschaftsraum der Welt werden soll. Die EU hat vor allem die Aufgabe, die Reformprozesse in den Mitgliedstaaten zu unterstützen und zu bewerten.
Der aktuelle Beschäftigungsbericht der EU-Kommission macht deutlich, dass der Lissabon-Prozess greift: http://ec.europa.eu/employment_social/employment_strategy/employ_de.htm
Zusätzlich zu den 6,5 Mio. Arbeitsplätzen, die in den letzten beiden Jahren geschaffen wurden, ist bis 2009 mit weiteren 5 Mio. neuen Arbeitsplätzen zu rechnen. In diesem Jahr wird die Arbeitslosigkeit voraussichtlich unter die 7 %-Marke fallen und die Zahl der Arbeitslosen auf das niedrigste Niveau seit Mitte der 80er Jahre sinken.
Wenn sich dieser EU-weite wirtschaftliche Aufschwung fortsetzt, profitieren die Menschen in der EU durch Einkommenssteigerung und neue Arbeitsplätze.
Voraussetzung ist allerdings, dass die Mitgliedstaaten die notwendigen Reformen zur Entwicklung der Arbeitsplätze, Preisstabilität und sozialen Sicherheit verwirklichen.
Mit freundlichen Grüßen
Ruth Hieronymi