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Ruth Hieronymi
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Frage von Dirk K. •

Frage an Ruth Hieronymi von Dirk K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Hieronymi,

ich möchte mich In Ihrer Eigenschaft als Mitglied des Ausschusses für Kultur und Bildung an Sie wenden.

Während meiner Schul-und Berufsausbildung in den 80er und 90er Jahren ist immer mehr Wert auf die Fremdsprachenausbildung genommen worden. Und heutzutage ist im Zuge des lebendigen Kulturaustausches und Geschäftsverkehrs in Europa aber auch weltweit das Fremdsprachenlernen nicht mehr wegzudenken.

Neben dem "sprachen-pädagogisch" relativ durchorganisierten Schulbereich in Europa (von Land zu Land unterschiedlich) gibt es den Bereich der Massen-Medien, die unabhängig von Schule und Ausbildung das Erlernen von Fremdsprachen ermöglichen.

Die "Hochrangige Gruppe Mehrsprachigkeit" greift dies insbesondere in Ihrem abschliessenden Arbeitsbericht auf und regt beispielsweise an, Fernsehsender dazu anzuhalten, bei Fernsehbeiträgen die Synchronisierung abzubauen und - zu Gunsten der Förderung einer sog. "rezeptiven Mehrsprachigkeit" zu einer Untertitelung der Beiträge und Filme überzugehen.

Mindestens für ebenso wichtig und ggf. besser umsetzbar und zielführender - hinsichtlich der Mehr-Sprachigkeit - halte ich die Untertitelung und Vertonung von DVD´s und Videospielen in mehreren Europäischen Sprachen.

Gibt es diesbezüglich Bestrebungen seitens Ihrer Fraktion oder des EU-Parlamentes (EU-VO, EU-RL) die im EU-Gebiet vertreibende Filmindustrie zu verpflichten, in Ihren Medien ein mehrsprachiges Angebot (Untertitel und Vertonung in mehr als Originalsprache und Englisch) anzubieten ?

Ohne eine entsprechende Stelle in den EU-Vertragswerken zu kennen, halte ich es - für die Schaffung und den Ausbau eines grenzenlosen EU-"Wirtschaftsraumes" - für unabdingbar auch einen grenzenlosen "EU-Kommunikations-und Sprachenraum" zu schaffen und dies durch entsprechend zwingende Vorgaben für die Einfuhr und den Vertrieb dieser Medien zu schaffen.
Eine freiwillige Selbstverpflichtung der Wirtschaft reicht hier m.E. nicht aus.

Mit freudlichen Grüßen
Dirk Käufer

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Käufer,

Ihre E-Mail vom 25. Oktober 2007 habe ich erhalten und bedanke mich.

Die Förderung der Mehrsprachigkeit ist für die EU ein sehr wichtiges Thema, allerdings liegt die Kompetenz für die Bereiche Bildung und audiovisuelle Politik fast ausschließlich bei den Mitgliedstaaten.

Auf EU-Ebene ist es daher nur möglich über die Programme Media 2007 und Lebenslanges Lernen die Mehrsprachigkeit der Bürger zu unterstützten.
Das Programm Media 2007 unterstützt Filmproduktionen in der EU und umfasst auch die Untertitelung von Filmproduktionen. Informationen zu Media 2007 finden Sie unter: http://www.mediadesk.de/
Das Programm "Lebenslanges Lernen" unterstützt im Rahmen von Aus- und Weiterbildung Auslandsaufenthalte in EU-Mitgliedstaaten. Information zu "Lebenslanges Lernen" finden Sie unter: http://www.eu.daad.de/eu/index.html

Das EU-Parlament hat die Bedeutung der Mehrsprachigkeit in mehreren Entschließungsanträgen hervorgehoben, zum Beispiel in seiner Entschließung vom 15. November 2006 "Eine neue Rahmenstrategie zur Mehrsprachigkeit".

Mit freundlichen Grüßen
Ruth Hieronymi