Werden sich dafür einzusetzen, dass der „Sport“ "Formel 1" unterbleibt oder wenigstens die kritiklose Berichterstattung darüber ?
Sehr geehreter Herr Kruse!
Die Folgen des Klimawandels sind augenblicklich so deutlich sichtbar wie nie zuvor. In der Politik wird über eine CO2 diskutiert und darüber, wie sie sozialverträglich gestaltet werden kann. Die „Formel 1“ hingegen emittiert aus lauter Jux und Dollerei.
Man kritisiert beispielsweise die AFD, weil sie den durch Menschen gemachten Klimawandel leugnet aber nicht die nonverbale Leugnung durch Autorennen. Anders kann man diesen „Sport“ nicht bezeichnen.
Wer Verantwortung für das Klima übernimmt, tut so etwas nicht.
Für diejenigen, die kürzlich ihr Hab und Gut verloren haben oder sogar auch Freunde und Verwandte muss es doch ein Schlag ins Gesicht sein, dass diejenigen, die sich um das Klima einen Dreck scheren, sich freudestrahlend mit ihren Sektflaschen im Fernsehen präsentieren. Das ist scheußlich und unwürdig.
Mit freundlichem Gruß
Adalbert Klimkeit
Sehr geehrter Herr Klimkeit,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 1. August 2021 über abgeodnetenwatch.de. Auch wenn die Formel 1 nicht meine präferierte Sportart ist, nehme ich gerne zu Ihren Anmerkungen Stellung.
Im gesamtem Bereich Mobilität liegt die Schlüsselaufgabe darin, in möglichst naher Zukunft eine emissionsfreie Fortbewegung zu ermöglichen. Dabei setzen wir als Union grundsätzlich auf die Kraft der Innovation, anstatt mit Verboten zu arbeiten. Und es tut sich ja auch bereits Einiges. Heute gab es die Meldung, dass in Deutschland nun über eine Million E-Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind. Das reicht natürlich noch nicht, wir müssen schneller werden. Aber die Richtung stimmt.
Auch die Formel 1 hat die Zeichen der Zeit erkannt. Seit 2009 werden dort sogenannte Energie-Rückgewinnungssysteme in den Fahrzeugen eingesetzt, seit 2014 fahren dort sogar alle mit Hybrid-Motoren. Tatsächlich ist es auch so, dass in diesem hochtechnisierten Sport entwickelte Innovationen oft zu einem späteren Zeitpunkt Einzug in Straßenfahrzeuge finden. Der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen, basierend auf der Nutzung von Wind- oder Solarstrom, hat zusätzlich das Potenzial, das Emissionsproblem im Formel-Sport und auch in anderen Bereichen gänzlich zu lösen. Die Formel E ist bereits heute ein Beispiel, wie klimaneutraler Rennsport funktionieren kann.
Deswegen ist meine Position: Unterstützen und glauben wir an die Innovationen, die uns eine klimaneutrale Zukunft ermöglichen werden, ohne manchen Menschen die Freuden des Lebens zu nehmen. Denn Jux und Dollerei gehören hier manchmal dazu. Und die Politik hat auch nicht das Recht, eine Form der Berichterstattung vorzugeben. Auch die kritiklose Berichterstattung fällt unter die Pressefreiheit.
Beste Grüße
Rüdiger Kruse