Frage an Rüdiger Kruse von Birgit H. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Kruse,
als betroffene Anwohnerin möchte ich gerne wissen, ob die CDU sich dem Antrag der SPD/GAL anschließt, die letzte verbliebene Grünfläche im Feldhoopstücken ( Stichwort " Bebauungsplan Lokstedt 55") als Grünfläche zu belassen und sie nicht - wie vorgesehen - für eine Bebauung für weiter 40 Wohnungen freizugeben.
Nach meiner Meinung und die viele weiterer in der nahen und fernen Umgebung kann der Feldhoopstücken ( Sackgasse ! ) keine weitere Bebauung vertragen. Allein schon die jetzt in Bau befindlichen Wohnungen und Stadhäuser der NCC werden zu einer weiteren Verschlechterung der Lebensqualität beitragen ( leben im Wohnghetto, mehr Verkehr ).
Des Weitern habe ich Ihre Antwort hinsichtlich des Bebauungsplans Niendorf 86 leider nur mit Unverständnis zur Kenntnis nehmen können. Ich lebe seit über 13 Jahren in Lokstedt, 11 Jahre davon gerne, aber seit 2 Jahren ist hier die "Hölle" los. Massiver Fluglärm, massive Bebauung (keine Grünfläche scheint mehr sicher zu sein vor dem Zugriff von Senat und Investoren ) , mehr Lärm durch den Güterverkehr und dann soll auch noch der Recyclinghof mitten im Grünen gebaut werden ! Ganz ehrlich, als Normalbürger verstehe ich die Welt nicht mehr ! Ich würde mich daher freuen, wenn Sie sie mir erklären könnten.
Mit freundlichem Gruß
Heise
Sehr geehrte Frau Heise,
die CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung hat eine Klärung der verkehrlichen Lage herbeigeführt. Dabei hat sich die Vermutung erhärtet, dass es bei einer Bebauung der von Ihnen benannten Fläche nicht zu einer akzeptablen verkehrlichen Lösung kommen kann. Daher spricht sich die CDU unter dem Gesichtspunkt des Anwohnerschutzes für die Beibehaltung der Grünfläche aus.
Sie haben das Problem Flächenverbrauch angesprochen. Der CDU-Senat hat erstmalig ein gezieltes Programm zur Flächen Konversion aufgelegt. Was bedeutet das? Wir haben all jene Flächen in der Stadt erfasst, die bisher eine andere Nutzung hatten wie Bundeswehr, Bahn, Post etc. Diese Flächen wurden bewertet in Hinsicht auf ihr Entwicklungspotential und auf mögliche Altlasten. Unser Ziel ist es, vorrangig solche Flächen für die Entwicklung der Stadt zu nutzen anstelle von Grünflächen. Ein gutes Beispiel ist das Kasernengelände in Jenfeld, auf dem nun familienfreundlicher Wohnungsbau stattfindet. Das prominenteste Beispiel ist sicherlich die Hafencity.
Unter dem CDU-Senat ist die als Naturschutzgebiet ausgewiesene Fläche auf 8% gestiegen. Der Nabu bezeichnet dies in einer Pressemeldung als "Spitzenwert in Deutschland". Das Hamburger Grün ist also bei der CDU in guten Händen. Ihr Vorwurf ´massive Bebauung´ passt nun überhaupt nicht zu Hamburg. Hamburg ist und bleibt die am dünnsten besiedelte Großstadt Europas. Daran ändern auch Baulückenschließungen nichts. Die Stadt muss dem Wunsch nach Wohnraum Rechnung tragen. Und es macht ökologisch sehr viel Sinn, dort zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, wo bereits die gesamte Infrastruktur (soziale Einrichtungen wie Schulen, Verkehr, Einkaufen) steht.
Die Steigerung des Güterverkehrs auf der Schiene ist die allgemein gewollte Alternative zum massiven LKW-Verkehr. Natürlich führt auch der Güterverkehr auf der Schiene zu Problemen. Die CDU hat sich sehr hartnäckig und erfolgreich für zusätzlichen Lärmschutz eingesetzt. Mehrere meiner Bürgerschaftskollegen haben sich in den letzten zwei Jahren schwerpunktmäßig für dieses Thema engagiert, für Eimsbüttel ist das der Kollege Niels Böttcher. Ihnen und dem Engagement des Senates ist es zu verdanken, dass ein guter Lärmschutz verwirklicht wird, weit mehr als die Bahn ursprünglich geplant hatte.
Eine Email kann sicher nicht alle Skepsis beseitigen, daher bin ich gern bereit, mich einmal mit Ihnen und Ihren Nachbarn vor Ort zu treffen.
Beste Grüße
Rüdiger Kruse