Frage an Rüdiger Kruse von Cornelia B. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Kruse,
wie stehen Sie zu der Tatsache, dass im Wohngebiet Langenhorst/Niendorfer Str./Brandfurt in einem ehemaligen Landschaftsschutzgebiet (das Schild wurd kurz mal umgelegt, um das Asylantenheim Niendorfer Str. errichten zu können) ein Betriebshof/Recyclinghof (siehe Bebauungsplan Niendorf 86 bei Google einzusehen) mit 18 m hohen Salzsilos (Bebauungsplan Niendorf 86, Seite 7)40 LKW´s und den entsprechend großen Gebäuden entstehen soll? Es kann doch nicht wahr sein, dass zu der Belastung Fluglärm, starker Auto- verkehr, jetzt noch verstärkter Güterbahnverkehr dann noch hier ein Betriebshof/Recyclinghof der Stadtreinigung entstehen soll!!!
Wieso wird ein Gebiet, welches geprägt ist von viel Natur und Einzelhausbebauung so zerstört? Hier wird mit aller Macht ein Projekt durchgedrückt, dass keiner will. Im Grundgesetz, Artikel 2, Absatz 2 heißt es:Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Außerdem steht im Grundgesetz: Eigentum verfpflichtet Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Doch wohl nicht dieses Projekt!!! Es dient nur der Selbstverwirklichung einiger Personen.
Dieses Gebiet ist außerdem Hochwasser gefährdet (siehe Bebauungsplan Niendorf 86 bei Google, Infos der Nabu, der Grünen usw.)und wird regelmäßig durch die Kollau überflutet, wie auch jetzt wieder. Durch eine Versiegelung dieser riesigen Fläche wird das Grundwasser erneut steigen (schon geschehen durch den Bau von Mercedes und U 2) und für noch mehr feuchte Keller sorgen. Staubpartikelbelastung, weitere starke Verlärmung, Vernichtung von Natur (hier leben Rehe, Fasane, Fischreiher usw.) werden in Kauf genommen ohne Rücksicht auf Nachbar- schaft und Natur.
Ich bitte um eine wirkliche Stellungnahme und sehe Ihrer Antwort gespannt entgegen.
Mit freundlichem Gruß
Cornelia Biehl
Sehr geehrte Frau Biehl,
Das Sie nicht begeistert sind davon, dass in Ihrer Nähe ein Recyclinghof gebaut werden soll, verstehe ich. Selbst Krankenhäuser oder Feuerwehrwachen möchten die meisten nicht als direkten Nachbarn haben, gleichzeitig legen wir alle Wert darauf, dass solche Einrichtung in der Nähe verfügbar sind. Mit dieser Problemstellung hat es die Politik also immer zu tun, wenn sie Bauen der öffentlichen Infrastruktur plant. Sie argumentieren mit dem Grundgesetz. Mit dem Recht auf Leben gegen einen Recyclinghof angehen zu wollen finde ich unpassend. Auch der Ansatz der Allgemeinwohlverpflichtung des Eigentums greift hier nicht als Gegenargument.
Ein Recyclinghof dient der Allgemeinheit, den für diese wird er errichtet. Er dient dem Zweck der Müllentsorgung und entspricht dem Wunsch, das Müll möglichst als Rohstoff in den Produktionskreislauf zurückfließt. Es reduziert sich also auf die Standortfrage. Die Prüfungen des Bezirksamtes und der zuständigen Fachbehörden haben diesen Standort als den geeignetsten ausgewählt. Den Hochwasserständen ist durch eine weitere Renaturierung der Kollau zu begegnen. Die Planung ist aber noch nicht abgeschlossen, insbesondere sind die Einwendungen der Bürger und Verbände noch zu bewerten.. Die CDU legt Wert darauf, dass auch weiterhin noch nach Alternativen geschaut wird. Festzuhalten bleibt, dass es in unserem Stadtteil einen funktionsfähigen Recyclinghof geben sollte. Das dieser an einen Standort gehört, wo er am wenigsten Nachteile auslöst, versteht sich von selbst. Einen Standort ohne Nachteile werden wir aber sicherlich nicht finden.
Beste Grüße
Rüdiger Kruse