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Rüdiger Kruse
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Frage von Jonathan U. •

Frage an Rüdiger Kruse von Jonathan U. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Kruse,

als ordentliches Mitglied des Haushaltsausschusses werden Sie sich am 10.11.2011 mit der Rettung des Yasuní-Nationalparks in Ecuador auseinandersetzen.
Dort soll eigentlich auf Kosten des Regenwaldes im grossen Stil nach Oel gebohrt werden, doch Ecuador und die UNO haben ein einzigartiges Konzept vorgeschlagen: Danach koennte auf die Bohrungen verzichtet werden, falls reiche Industriestaaten wie Deutschland Ecuadors Entwicklung auf alternative Weise foerdern. So koennte es sich auch das arme Ecuador leisten, auf die Ausbeutung seiner Natur zu verzichten.
Obwohl diese Idee allseits Anklang fand, da wenigstens einmal der Regenwald schon vor der Katastrophe gerettet werden koennte, statt im Nachhinein unermesslichen Schaeden fuer Mensch und Umwelt zu beheben, verweigerte der zustaendige Bundesminister Niebel (FDP) seine Unterstuetzung. In den Medien wurde gewarnt, dass ein Rueckzieher Deutschlands das gesamte Projekt gefaehrden koennte: http://www.zeit.de/2011/25/DOS-Ecuador-Yasuni-Nationalpark/komplettansicht

Wie stehen Sie als Geschaeftsfuehrer der Stiftung Unternehmen Wald zur Rettung des Yasuní-Nationalparks?

Mit freundlichen Gruessen
jonathan ullwer

PS: Hier http://www.avaaz.org/de/rettet_yasuni/?fkNRvab&pv=13 haben bereits 60.000 BuergerInnen eine Petition unterzeichnet, die die Unterstuetzung des Haushaltsausschusses in dieser Sache fordert.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Ulwer,

vielen Dank für Ihre Frage bei abgeordnetenwatch zu dem Thema Yasuní-Nationalpark.

Der Amazonas-Regenwald ist einer der artenreichsten Regionen unserer Erde. Er gilt aufgrund seiner großen Biodiversität als besonders wertvoll. Der Schutz des Regenwaldes ist auch im deutschen Interesse.

Allerdings glaube ich nicht, dass die Einzahlung hoher Summen in den ecuadorianischen Yasuní-ITT-Fonds das geeignete Mittel ist, um dieses Ziel, den nachhaltigen Schutz des Regenwaldes, zu erreichen. Bereits heute wird in verschiedenen „Blöcken“ im Nationalpark Öl gefördert und der Yasuni-ITT-Block liegt nur zum Teil auf dem Nationalparkgebiet.

Vor allem kann man nicht sicher sein, dass der Fonds dauerhaft eine Ölförderung im Nationalpark verhindert. Niemand kann garantieren, dass zukünftige ecuadorianische Regierungen in 20 oder 50 Jahren, die gleiche Ansicht vertreten, wie die heutige Regierung.

Die gute Arbeit, die im Rahmen des deutschen „grünen“ Programms in Ecuador von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gemacht wird, ist zu über 90% deckungsgleich mit den inhaltlichen Zielen der Yasuní-Initiative. Ich sehe daher die Möglichkeiten eher in einer Ausweitung der Arbeit, die bereits heute auf diesem Sektor geleistet wird. Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag möchte einen nachhaltigen Schutz des Regenwaldes gewährleisten. Dieser Position hat sich auch der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, angeschlossen. Mit dem in der vergangenen Woche verabschiedeten Bundeshaushalt 2012 ist auch der Etat für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, entgegen dem Trend, gewachsen. Dies bietet im kommenden Jahr Ressourcen, um derartige, nachhaltige Projekte zu unterstützen.

Beste Grüße
Rüdiger Kruse