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Frage von Wolfgang N. •

Frage an Rüdiger Kruse von Wolfgang N. bezüglich Umwelt

Als MDB und Geschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald-Hamburg wollen Sie im Niendorfer Gehege lt. Bürgerschaftsdrucks. 19/4926+19/2420 ein Tagungszentrum mit 2889 m2 für jährlich 60 000 Besucher bauen, nur 219 m2, knapp 10% sind für Umweltpädagogik vorgesehen. Zum Konzept erklären Sie der Öffentlichkeit(1): „Das HAUS DES WALDES bietet Schulklassen ein umweltpäd. Programm um das Thema Naturschutz." Wie erklären Sie als MDB diese Irreführung? Das Bürgerbegehren dagegen wurde mit 9000 Stimmen am 3.11.´09 erreicht, der Bezirk nahm es an. Sie stellten behördenintern am 26.1.´10 erneut einen Bauvorbescheid. im Gehege.(2) Wie können Sie als MDB rechtfertigen, Bürger und Parlament zu umgehen? Die Landschaftsschutzverord.v.26.11.´57§3.2 schützt dass Gehege vor „Vorhaben die zu einer Schädigung der Natur oder zu einer Verunstaltung des Landschaftsbildes führen". Wie können Sie als MDA Umwelt und Geschäftsführer einer Umweltorganisation Landschaftsschutzges. missachten? Die SDW-Stellungnahme 3/2008 fordert eine "Abkehr von Wachstumsphilosophie im Bauen, nachhaltige Entwicklung im ökologischen und sozialen Sinn…sparsamen Umgang mit der Fläche…Förderung von Projekten innerhalb von Siedlungsgrenzen"(3) Wie wollen Sie als MDA die Umwelt glaubhaft schützen, wenn Sie als Geschäftsführer SDW-Positionen ignorieren? Sie betreiben auf einer Forstfläche einen Gewebebetrieb(4). Lt. Gutachten(5) sind gewerbliche Tätigkeiten dort untersagt. Wie stehen Sie als MDA dazu, dass Behörden Bundesrecht zu Gunsten der SDW verletzt? Als SDW-Untermieter wohnen Sie privat im Forsthaus.(6) Wieso? In der TAZ v.27.11.´10 bezeichnen Sie 9000 Bürger als „versprengter Haufen“ Wurden Sie richtig zitiert?
1 http://hdw-hamburg.de/konzeption/
2 Niendorfer Wochen Blatt v.11.2.´10
3 http://hdw-hamburg.de/konzeption/
3 www.sdw.de/Presse/Stellungnahmen
4 http://www.gruenarbeiten.de/holzarbeiten-schnittholz.htm
5 http://www.haende-weg-vom-niendorfer-gehege.de/resources/Einw_g_Gen.PDF
6 Welt v. 13.7.´09

Portrait von Rüdiger Kruse
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Neitzel,

Damit sich jeder selbst eine Meinung bilden kann, ob denn nur wirklich 10% der Fläche für Kinder und Jugendliche sind, hier einfach mal alle Zahlen, die Sie ja längst kennen, da Ihnen ja die Originalpläne vorliegen:
Ausstellungsfläche: 502,00 qm
Sonderausstellung: 155,00 qm
Bibliothek: 44,00 qm
Umweltpädagogik: 108,00 qm
Waldjugend: 111,00 qm
Seminarraum: 41,00 qm
Büros allgemein: 143,00 qm
Museumscafé: 126,00 qm
Zwischensumme 1 (NF): 1.230,00 qm
Foyer EG und OG: 251,00 qm
Garderobe Besucher: 26,00 qm
WC Besucher: 54,00 qm
Vorbereitung Ausstellung: 40,00 qm
Küche: 54,00 qm
Lagerräume: 159,00 qm
Personalräume (Umkleiden, WCs, Aufenthaltsraum): 70,00 qm
Zwischensumme 2 (NF): 654,00 qm
Summe = Nutzfläche (NF): 1.884,00 qm

Sie zitieren völlig richtig: „Das HAUS DES WALDES bietet Schulklassen ein umweltpäd. Programm um das Thema Naturschutz." Das passiert nämlich in den beiden Ausstellungsräumen, der Bibliothek, den Arbeitsräumen der Umweltpädagogen und der Waldjugend. Die Büros und die Küche sind die einzigen Räume, die den Kindern nicht zugänglich sein werden.

Nun zum neuen Antrag. Ja, die SDW hat beim Bezirksamt angefragt, ob eine Fläche außerhalb des Niendorfer Geheges geeignet für den Bau des Haus des Waldes ist.
Wie jeder andere darf auch die SDW für ihr Projekt einen neuen Antrag stellen. Und dieser wird geprüft, und nur wenn es rechtens ist, wird er genehmigt. Wo liegt Ihr Problem?

Sie haben Recht. Die ideale Fläche ist eine, die schon vorher bebaut war. So wie der Lokstedter Holt, ein ehemaliges Schulgelände. Dort hätten wir zwei alte Gebäude abgerissen, um ein neues, großes zu errichten. Aber das wollten Sie doch nicht.
Was Sie offensichtlich wollen ist die gesamte Arbeit der SDW zu verhindern. Das würde schon heute bedeuten, das über 20 000 Kinder und Jugendliche jährlich in Hamburg nicht mehr an unseren Programmen teilnehmen könnten. Nachvollziehen kann man das nicht.
Und nun noch zum TAZ Artikel. Das Zitat, das die 3 Initiatoren (und nur die!) als versprengten Haufen bezeichnet, war zwar nicht authorisiert, aber offenbar sehr treffend.

Beste Grüße

Rüdiger Kruse