Frage an Rüdiger Kruse von Hans Peter K. bezüglich Finanzen
Guten Abend Herr Kruse,
ich habe heute am Freitag, dem 14.08.09, den Bericht über Hr. Peiner im Hamburg Journal gesehen. Ihre Anmerkungen zu der fehlgeschlagenen Privatisierung der HSH Nordbank muß noch mal hinterfragen. Habe ich Sie richtig verstanden, dass sie bedauern, dass der HSH Börsengang nicht mehr vor der Finanzkrise durchgeführt werden konnte und sie so die Erlöse nicht mehr der Hamburger Staatskasse zuführen konnten? Wenn ich sie richtig zitiert habe, stellt sich mir die Frage, ob sie den Verlust des Privatvermögens ihrer Wähler als weniger schlimm empfinden als die Belastungen des Hamburger Haushaltes. Mich würde auch ihre Analyse der Ursachen der HSH Nordbank Krise interessieren, war der Auslöser die Finanzkrise oder das spekulative Aufblasen des Kreditersatzgeschäftes ohne Risikomanagement und Eingriff des Aufsichtrates?
Viele Grüße
Hans Peter Knaust
Sehr Geehrter Herr Knaust,
herzlichen Dank für Ihre Mail.
Die Frage im NDR-Interview war, ob Herr Dr.Peiner nicht einen Fehler gemacht habe, mit dem Plan, die HSH an die Börse zu bringen. Für mich war der Plan nicht verkehrt, kam aber nicht mehr zum Tragen durch die Finanzkrise. Wäre die Finanzkrise nicht oder später eingetreten, wäre der Börsengang vermutlich erfolgreich abgelaufen. Das soll in keinsterweise bedeuten, dass ich anderen den Schiffbruch mit der Bank wünschen würde. Im Übrigen waren nicht private Einzelaktionäre die Zielgruppe bei diesem Börsengang, sondern institutionelle Anleger.
Zu Ihrer zweiten Frage ist klar festzustellen, dass auch ohne schwere Finanzkrise das Kreditersatzgeschäft problematisch geworden wäre und die Bank belastet hätte. Allerdings wären die anderen Bereiche der Bank, insbesondere der Schifffahrtsbereich, dann unbeteiligt geblieben und hätten weiter Gewinne abgeworfen.
Beste Grüße
Rüdiger Kruse