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Frage von Christoph R. S. •

Frage an Rüdiger Schulz von Christoph R. S. bezüglich Familie

Quarantänezimmer in Kitas, Hort, Schulen und Krippen

Sehr geehrter Herr Schulz

Vielleicht bin ich in den Augen mancher ein Rabenonkel, wenn ich das folgende fordere, aber ich behaupte, dass nur dann die hohen Investitionen von Staat und Eltern in das System gerechtfertigt sind, wenn von den vielen Aufgaben (Vorschule, Integration, Erziehungsergänzung) auch die Aufbewahrungsfunktion voll erreicht ist.
Derzeit ist es so, dass wenn ein Kind krank wird, die Kindergärtnerinnen den Eltern befehlen, sofort alles stehen und liegen zu lassen und das Kind abzuhohlen. ich stelle mir vor,das Kind statt dessen bei leichten Fällen in einem Quarantänezimmer unterzubringen, bis der Hort, die Kita, Krippe die normale Schießzeit hat. Hierdurch wird den Eltern der Rücken freigehalten, um sich voll auf ihre Arbeit oder Ausbildung zu konzentrieren.
Was halten Sie, was hält Ihre Partei von diesem Vorschlag?

Gruß
Christoph Strebel

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Strebel

Mit einiger Verspätung (bitte um Entschuldigung) meine Antwort auf ihre Frage: Nein, "Rabenonkel" sind Sie sicherlich nicht. Den Begriff, meistens ja in der Form "Rabenmutter", finde ich sowieso ätzend und unangebracht, denn die unterschiedlichen persönlichen "Entwürfe" des eigenen Lebens, auch in der Ausfüllung der Vater- oder Mutterrolle, muß jedem und jeder zugestanden werden, ohne moralische Bewertung.

Ihren konkreten Vorschlag allerdings halte ich nicht für wünschenswert:
die Aufgaben von Kita-Mitarbeiter sind schon schwierig genug, nun ihnen noch die Verantwortung aufzubürden, zu entscheiden, welches Kind wie ernsthaft erkrankt ist, ohne die dafür nötige Ausbildung zu besitzen ist den Kindern, den Eltern und den Mitarbeitern gegenüber nicht zu vertreten.

Des weiteren sind weder die räumlichen Voraussetzungen der meisten Kitas noch der Personalschlüssel für Einzelbetreuung in gesonderten Räumen vorhanden.
Ich kenne es noch aus eigener Erfahrung (drei Kinder in Kindergärten gehabt, alle drei sind hin und wieder krank geworden): dann muß der eigene Job, die Ausbildung, was auch immer eben zurückstehen: kranke Kinder gehen vor.

Mit freundlichen Grüßen
Rüdiger Schulz